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Under Pressure – Kawasaki Ninja H2 SX

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Fahrbericht Kawasaki Ninja H2 SX von Ramon & Reto

Während der Tage, die wir für die Testfahrten mit der brandheissen Kawasaki Ninja H2 SX hatten, litt die moto-lifestyle.ch Redaktion unter Personalmangel. Dominique, unser Mann für die sportlichen Bikes, sonnt sich während dieser Zeit am Strand auf Mallorca und Manuela ist etwas zu kurz geraten, um auf der bulligen Kawa sicheren Stand zu finden.

Bleiben noch Reto und Marcel. Toll, es stehen 200 kompressorgeladene Pferdestärken in der Garage und die einzigen zur Verfügung stehenden Testfahrer sind die beiden „Captain Slows“ der mls-Redaktion. Zeit sich etwas Verstärkung zu holen.

 
Viele von euch kennen ihn sicher schon. Ramon Näf, einer der Tell Ride Organisatoren, hat sich freundlicherweise für diesen Fahrbericht zur Verfügung gestellt. Der sympathische Kraftsportler aus Freienbach ist genau der Richtige, um das Powerbike von Kawasaki zu bändigen.
 

Königin der Autobahn

Die technischen Daten der H2 SX sind beeindruckend. Der kompressorbeatmete Reihenvierzylinder mit 998 Kubik leistet 200 PS bei 11’000 Umdrehungen. Das maximale Drehmoment von 137 Nm steht bei 9500 U/min an.

Doch keine Angst, man braucht keine Oberarme aus Eichenholz, um die Power-Ninja zu fahren. Im Gegenteil, das Tourenbike gibt sich überraschend zahm. Zumindest wenn man, wie als Tourenfahrer gewohnt, vorwiegend im zweiten und dritten Gang unterwegs ist. Dann beschleunigt die Kawasaki mit der klassischen Gummiband-Charakteristik kräftig aus der Kurve, ohne dem Fahrer übermässige Konzentration abzufordern.

Von einer ganz anderen Seite zeigt sie sich, wenn man einen Gang runter schaltet, sie vorwiegend im ersten und zweiten treibt und den Tourenzähler über die 5000er Marke schiessen lässt. Dann brennt der Asphalt und die Ninja sprintet nach vorn wie kaum ein anderes Bike in ihrer Klasse. Vor allem scheint die Beschleunigungsorgie nie abzureissen. Mit diesem Motorrad ist man auf jeden Fall der King auf Deutschlands Autobahnen.
 
 

Hoher Fahrkomfort und überragende Stabilität

Obwohl bei der Kawasaki Ninja H2 SX vielfach der Motor und die Kompressor-Technologie im Zentrum des Interesses steht, glänzt sie eigentlich in einem völlig anderen Bereich. Die Fahrstabilität dieses Bikes ist nämlich herausragend.

Wir haben sie über schlechte Strassen geprügelt, waren mit ihr bei Nässe unterwegs und hatten auch die eine oder andere Situation, in der wir etwas zu spät vor der Kurve, bzw. in die Kurve hinein bremsten. Die Ninja H2 SX verzeiht beinahe alles und zieht schon fast stur ihre Bahn, als würde sie auf Schienen um die Kurven ziehen. Das vermittelt nicht nur ein geniales Sicherheitsgefühl, sondern macht auch wirklich Laune. Besonders dynamische Fahrten über langgezogene Kurven im Landstrassengebiet sind ein wahrer Hochgenuss.

Für Biker die gerne lange geniessen, ist die Kawasaki Ninja H2 SX eine besondere Empfehlung wert. Natürlich ist der Kniewinkel klassenüblich relativ eng gehalten. Man sitzt jedoch verhältnismässig aufrecht auf der Tourensportlerin, was Oberkörper und Arme entlastet und schmerzfreie Langstreckenfahrten zulässt. Selbstverständlich sind auch alle möglichen Komfort-Features wie z.B. Griffheizung, Tempomat sowie ein perfekt funktionierender Quickshifter an Board.

Ein Bike für technikbegeisterte Tourenfahrer

Wie bei vielen anderen Bikes in der Leistungsklasse über 150PS kann man auch bei der Kawasaki über Sinn oder Unsinn der Motorisierung diskutieren. Wenn man bedenkt, dass im zweiten Gang bei 80 km/h erst 6000 Touren anstehen, wird schnell klar, dass im normalen Strassenbetrieb die immense Leistung der unter Druck gesetzten Kawa nie ausgenutzt werden kann. Zumindest nicht ohne ernsthaften Streit mit der blauen Rennleitung anzufangen.

Technikbegeisterte, sportliche Tourenfahrer finden mit der Kawasaki Ninja H2 SX jedoch eine hochwertige und zuverlässige Begleiterin, die nicht nur gut aussieht und hervorragend funktioniert. Sie ist auch ein Bike, das man nicht jeden Tag auf der Strasse sieht und noch lange bewundernde Blicke auf sich ziehen wird.

Weitere Infos zu den Bikes von Kawasaki findet ihr wie immer auf kawasaki.ch.

Die Kawasaki Ninja H2 SX zieht ihre Bahn wie mit dem Zirkel gezogen und bleibt dabei auch auf schlechten Strassen enorm ruhig - das hat Suchtpotential.

Ramons Fazit

Die Kawasaki Ninja H2 SX fühlt sich sehr dynamisch und kraftvoll an. Angesichts der hohen Leistungswerte erwartete ich jedoch noch etwas mehr Druck aus dem Drehzahlkeller.
Das Handling des Bikes überzeugte mich wiederum restlos. Die Kawa zieht ihre Bahn wie mit dem Zirkel gezogen und bleibt dabei auch auf schlechten Strassen enorm ruhig - das hat Suchtpotential.
Ein wirklich tolles Motorrad für ausgedehnte, sportliche Tourenfahrten auf Schweizer Pass- und Landstrassen.

Retos Fazit

Da ich auf langen Touren Reise-Enduros bevorzuge, begegne ich Tourensportlern immer mit einer gewissen Skepsis - zumindest was die Langstreckentauglichkeit betrifft. Im Fall der Kawasaki Ninja H2 SX war diese jedoch unbegründet. Die Sitzposition ist sehr angenehm, der Windschutz absolut ausreichend und die Koffer bieten genug Platz, um das Nötigste zu transportieren.
Die Leistung der kompressorgeladenen Tourenrakete hat natürlich ihren Reiz. Ich für meinen Teil wäre jedoch mit der deutlich günstigeren Kawasaki Z1000 SX genau so gut unterwegs.