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Wir fahren waldwärts

Biker Days Basel mit Besucherrekord
27. Juli 2018
Richtig versichert auf zwei Rädern
12. August 2018
Biker Days Basel mit Besucherrekord
27. Juli 2018
Richtig versichert auf zwei Rädern
12. August 2018

Wie vielleicht einige von euch wissen, steht unser Basislager im schönen Kanton Zug. Wir Zuger sind dafür bekannt, dass wir stets bemüht sind, unsere Lebensqualität zu verbessern. So wurde die Autobahn, die durch den kleinen Kanton führt und in Hörweite unserer Wohnung liegt, auf sechs Spuren ausgebaut. Obwohl wir nun nur noch von zwei bis vier Uhr Morgens etwas Ruhe geniessen, sind wir dafür drei Minuten schneller im Büro - das ist Lebensqualität.

Ausserdem gibt es nun auch direkt hinter unserem Haus eine Autowaschanlage. Diese ist rund um die Uhr hell beleuchtet, so dass alle halbstarken Muscleshirt-Träger, nachdem sie in den Clubs alle Nase lang auf die Toilette gewandert sind, noch um 4 Uhr morgens die übergrossen Heckspoiler ihrer Tiefflieger polieren können. Natürlich tun sie dies nicht ohne uns an ihrem vorzüglichen Musik-Geschmack teilhaben zu lassen. Dafür können wir unsere Motorräder direkt hinter dem Haus putzen - auch das ist Lebensqualität.

 
Doch hin und wieder brauchen wir etwas Erholung von der Zuger Lebensqualität. Also packen wir zwei kleine Rucksäcke und machen uns auf in Richtung Schwarzwald.

Unterwegs auf drei Rädern

Da wir auf dieser Tour mit dem Slingshot unterwegs sind, können wir auch nicht mehr mitnehmen. Der dreirädrige Sportwagen von Polaris hat hinter jedem Sitz ein kleines Fach, in dem wir unsere beiden Gepäckstücke unterbringen können. Das ist zwar wenig, reicht aber locker für ein Wochenende zu zweit.

Unsere Route führt uns durch den Kanton Aargau bis an die Deutsche Grenze. Das ist nicht der schnellste Weg, macht aber definitiv mehr Spass, als über die Autobahn Richtung Basel zu donnern. So können wir schon kurz nach unserem Start dem Slingshot die Sporen geben. Die 175 PS haben mit den knapp 790 Kilogramm, die der rote Flitzer auf die Waage bringt, leichtes Spiel. Die zweitägige Kurvenjagd ist also eröffnet.

 
Nach der Grenze geht es dann richtig los. Nicht nur die zahlreichen, kurvenreichen Strecken, auch das höhere Tempolimit leisten ihren Beitrag zum breiten Grinsen, das sich über die Gesichter der beiden Slingshot-Passagiere spannt.

Nach rund viereinhalb Stunden erreichen wir unser Tagesziel Wieden, wo wir im Hotel Lilienfein übernachten. Das Hotel liegt etwas erhöht über dem Dorfkern an angenehm ruhiger Lage. In der Nacht ist es absolut still. Nur das Zirpen der Grillen wiegt uns in den Schlaf. So können wir nach dem währschaften Essen im nahegelegenen Berghotel Wiedener Eck und einer erholsamen Nacht, ausgeruht in den neuen Tag starten.

Die Überreste der Burg Rötteln erstrecken sich auf einem Bergsporn hoch über Lörrach über eine Länge von rund 300 Metern. Auf den beiden noch begehbaren Türmen hat man eine wunderbare Aussicht über das Dreiländereck.

 

Abstecher zur Burg Rötteln

Um unserer Heimreise noch etwas interessanter zu gestalten, fahren wir über Haagen wo wir die Burgruine Rötteln besuchen. Wer jetzt denkt, dass es sich bei der „Ruine“ nur um ein paar Mauerreste, die eine ausgetrocknete Zisterne umgeben handelt, den können wir im positiven Sinne überraschen.
 
Die Überreste der Burg erstrecken sich auf einem Bergsporn hoch über Lörrach über eine Länge von rund 300 Metern. Auf den beiden noch begehbaren Türmen hat man eine wunderbare Aussicht über das Dreiländereck. Ausserdem gibt es ein Museum sowie einen Grillplatz und einen wunderschönen, von Laubbäumen überdachten Biergarten. Die Burg ist also auf jeden Fall einen Abstecher wert.
Nach unserem Besuch der imposanten Burg geht es dann wieder auf in Richtung Heimat. Vor unserer Abfahrt dürfen wir noch eine letzte Erfahrung sammeln, die wir euch gerne abschliessend als Tipp mitgeben: Falls ihr mit dem Gedanken spielt, einen Slingshot zu mieten und die Tour nachzufahren, macht nicht den selben Fehler wie wir und lasst den dreirädrigen Flitzer ohne abgedeckte Sitze an der Sonne stehen. Die schwarzen Sitzschalen sind zwar überraschend bequem, heizen sich aber an schönen Tagen extrem auf. Es ist deshalb ratsam, einen Schattenplatz aufzusuchen oder die Sitze mit einem Badetuch abzudecken.

Obwohl wir uns die Hintern verbrannt haben, war die Tour ein tolles Erlebnis und sicher nicht unser letzter Abstecher in den waldbedeckten Norden. Voraussichtlich wird es uns im Herbst noch einmal waldwärts ziehen - dann aber wieder wie gewohnt auf unseren Bikes.