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Das neue motolifestyle-Ladybike

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Wenn frau ein neues Bike kauft

Ein passendes Motorrad für eine Frau zu finden, ist gar nicht so einfach. Vor allem, wenn die Bikerin keine ellenlangen Beine hat und etwas sportliches fahren möchte, gestaltet sich die Suche recht schwierig.

Dabei liegen die Kriterien für das ideale Ladybike doch auf der Hand. Es muss einfach zu fahren, möglichst klein und leicht sein und es darf selbstverständlich nicht zu viel Leistung haben. Schliesslich soll frau während der Fahrt nicht überfordert werden. SO EIN BLÖDSINN!

Frauen können genau die gleichen Motorräder fahren wie Männer. Natürlich sind wir Frauen je nach Körpergrösse etwas mehr oder weniger eingeschränkt. Aber das geht den Männern genauso. Schliesslich will man(n) auch einen sicheren Stand haben.

 

Zeit für „etwas“ mehr Leistung

Nachdem ich nun fünf Jahre auf meiner Triumph Bonneville T214 unterwegs war und in der Zeit auch ein paar Nakedbikes getestet habe, spürte ich das Verlangen nach einem etwas sportlicheren Bike. Natürlich werde ich meine umgebaute Bonnie behalten. Solange noch Platz in der Garage ist, verkauft man, …ich meine frau, keine Motorräder.

Also besuche ich zu Beginn der Saison die hostettler moto ag in Bern. Der Plan war mir eine feurige Italienerin in die Garage zu stellen. Zur Probefahrt standen in Stettlen zwei Bikes für mich bereit - natürlich in wunderschön glänzendem Rot. Eine Ducati Monster 821 und die 1200 R - die stärkste Monster, die je gebaut wurde.

Nach einer kurzen Probefahrt steht meine Entscheidung fest - ich kaufe mir die Ducati Monster 1200 R. Zur grossen Überraschung meines Mannes. Er rechnete überhaupt nicht damit und hätte gewettet, dass ich mich für die 821er entscheide. Mist, ich hab einen Chauvi geheiratet. ;)
 
Doch ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich schon noch etwas nervös wurde, als ich später zu Hause noch einmal die technischen Daten meiner neusten Errungenschaft studierte. 160 PS Spitzenleistung und ein sattes Drehmoment von 131 Nm. Diese Daten liegen irgendwo im Bereich des Doppelten, was meine Bonnie zu leisten vermag. Oh mein Gott - was hab ich nur getan?

Die beste Monster aller Zeiten

Es zogen noch ein paar Wochen ins Land, bis wir mein neues Baby abholen konnten. Aber nun bin ich seit April mit ihr unterwegs und seitdem schon einige Touren gefahren. Mein Fazit: ich bin begeistert! Sie ist wirklich die beste Monster aller Zeiten. Ja klar, die neue Monster ist sicher auch ein tolles Bike, aber ich konnte mich dem Charme des Gitterrohrrahmens einfach nicht entziehen.
 
Dank dem einstellbaren Fahrwerk konnten wir die Sitzhöhe noch etwas reduzieren. Das heisst, ich sitze und stehe auf ihr nun ausgesprochen sicher und bequem. Auch auf längeren Touren ermüdet die rote Schönheit nicht. Im Gegenteil, dank des präzisen Fahrverhaltens und des tiefen Gewichts von gut 200 kg lässt sie sich auch über verwinkelte Strassen mühelos dirigieren.

Und der Motor ist ein Gedicht. Natürlich ist er zweizylinder-typisch im unteren Bereich etwas zickig. Drehzahlen unter 3000 Umdrehungen mag die italienische Diva nicht. Dafür gehts darüber mächtig zur Sache. Ein kurzer Dreh am Gasgrif und Zack - schon ist der Überholvorgang erledigt. Das Leistungsplus macht das Fahren in einer Gruppe, die etwas sportlicher unterwegs ist, deutlich einfacher und entspannter. Auch wenn ich meine Bonnie immer noch gerne und regelmässig fahre - die Ducati Monster 1200 R war definitiv die richtige Entscheidung.

 

Das ist doch ein Männerbike

Bis jetzt habe ich nur positives Feedback erhalten. Es gibt aber bestimmt Leute die der Ansicht sind, dass die Ducati Monster 1200 R ein Bike für Männer ist und Frauen die Leistung eh nicht ausreizen können.

Mag sein, dass ich die Leistung nicht ausreize und es mag auch sein, dass ich am Reifen noch einen Angststreifen habe. Aber das geht vielen Männern genauso. Sind wir mal ehrlich - wer kann die Leistung moderner Hyper-Nakeds auf der Landstrasse überhaupt ausreizen? Eigentlich niemand.

Es geht darum die Kraft zu spüren und zu geniessen und das ist auch möglich, wenn die Maschine unterhalb des Limits bewegt wird. Ausserdem habe ich mich schon bei meinem ersten Bike vorsichtig an die Grenzen herangetastet.