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Abenteuerland Korsika – Tipps für die Reisevorbereitung

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Erstaunlich grosse Unterschiede zu Sardinien

Eigentlich dachten wir, dass wir uns diesen Artikel sparen können, da wir letztes Jahr auf Sardinien waren und die Reisetipps für Korsika mehr oder weniger übernommen werden können. Doch weit gefehlt - trotz der geografischen Nähe sind die beiden Mittelmeerinseln extrem unterschiedlich. Und nein, damit meinen wir nicht die Landessprache oder das Essen.

Korsika ist eine wunderschöne Insel, die für MotorradfahrerInnen sehr viel zu bieten hat. Es lohnt sich jedoch, die Reise gut vorzubereiten und die gewählten Routen und Unterkünfte sowie die An- und Abreise sorgfältig zu planen.

 

Jeder Zentimeter Federweg zählt

Dass wir auf Korsika mit der Yamaha Ténéré 700 Extreme unterwegs waren und sie an dieser Stelle empfehlen mag nach Werbung oder Product Placement klingen und das ist es ehrlich gesagt auch. Für die teilweise schlechten Strassenverhältnisse und die vielen Schotterpisten war die japanische Reiseenduro trotzdem ungelogen perfekt geeignet. 

Es gibt einige Strecken, wie zum Beispiel die Küstenstrasse im Norden Korsikas, die guten, griffigen Asphalt bieten. Diese sind aber nicht so weit verbreitet, wie man es von der Nachbarinsel Sardinien gewohnt ist. Viele Strassen auf Korsika sind mit Flicken und Schlaglöchern übersät. 

Die asphaltierten Strecken sind natürlich mit allen Motorradkategorien befahrbar. Wer die Insel mit einer Reiseenduro wie z.B. der Yamaha Ténéré 700 Extreme oder der etwas tourenorientierteren Variante Ténéré 700 Explore erkundet, kommt abends jedoch entspannter ans Ziel.

Die Touren die wir auf Korsika gefahren sind, findet ihr übrigens unter den folgenden Links:

Tour de Cap Corse
Adventure Tour nach Porto Vecchio
Zum Lac de Calacuccia

 

An- und Abreise mit der Fähre

Die Fährgesellschaften kämpfen derzeit mit akutem Personalmangel, was leider auch zu Unannehmlichkeiten für die Passagiere führen kann. 

Insbesondere Corsica Sardinia Ferries hatte in den letzten Jahren immer wieder mit technischen Pannen und Verspätungen zu kämpfen. Moby ist laut Auskunft des Cruise & Ferry Centers in Muri zuverlässiger und bei Problemen oder spontanen Umbuchungen auch besser erreichbar.

Generell muss aber bei den Fährverbindungen in Südeuropa hin und wieder mit Verspätungen gerechnet werden. Wir empfehlen daher, die Rückreise spätestens zwei Tage vor Urlaubsende anzutreten und über das Cruise & Ferry Center zu buchen. Auf unserer Sardinien- und Korsika-Reise mussten wir die Rückreise spontan umbuchen. Dank der Unterstützung der Spezialistinnen des Cruise & Ferry Centers ging das schnell und unkompliziert. Hätten wir direkt bei den Fährgesellschaften gebucht, wäre das wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen.

 
 

Achtung: Korsika ist grösser als Sardinien

Wer eine Karte lesen kann, wird sich jetzt zu Recht fragen: „Was erzählen die denn da für einen Scheiss?“ Und natürlich ist Korsika geografisch gesehen kleiner als Sardinien - trotzdem sind die Fahrzeiten auf der Insel länger. Obwohl die Strecke vom Norden in den Süden der Insel auf Korsika rund 100 Kilometer kürzer ist, braucht man mit rund drei Stunden Fahrzeit genauso lange wie auf Sardinien. Von Cargèse, das zentral an der Westküste Korsikas liegt, benötigt man ebenfalls 3 Stunden bis nach Bastia im Norden. Viele korsische Strassen sind extrem verwinkelt und lassen kaum schnelle Reisezeiten zu. Es ist daher ratsam, für Fahrten auf der Insel immer genügend Zeit einzuplanen.

 

Vorsicht: Korsika ist auch gefährlicher als Sardinien

Wir wollen hier keine unnötigen Ängste schüren. Korsika ist ein wunderbares Ziel für einen Motorradurlaub. Trotzdem möchten wir an dieser Stelle zur Vorsicht raten. Verkehrssicherheit ist auf Korsika einfach kein Thema. Die Strassen im Landesinneren sind an vielen Stellen eng und unübersichtlich, und die Strassenränder sind mit Felsen oder Bäumen übersät. Und auf den Küstenstrassen kann man mangels Geländern oder Leitplanken zwar den freien Blick über die Klippen aufs offene Meer geniessen. Sturzraum ist dort aber auch keiner vorhanden und wenn, dann geht er senkrecht nach unten. Davon Gebrauch zu machen ist deshalb nicht ratsam.

 

Norden, Westen oder Süden?

Auf Korsika gibt es viele schöne Orte. Die bekanntesten sind Bastia, Cargèse und Bonifacio bzw. Porto-Vecchio. Bastia liegt im Norden der Insel und ist gleichzeitig die grösste Hafenstadt und damit Ankunftsort für die meisten Motorradtouristen. Die Stadt eignet sich als Ausgangspunkt für Touren ins Landesinnere und zum Cap Corse, der nördlichsten Landzunge Korsikas.

Cargèse liegt zentral an der Ostküste. Von hier aus kann man die Küstenstrassen in beide Richtungen erkunden. Ausserdem liegt in unmittelbarer Nähe der Nationalpark, welcher mit seinen kurvenreichen Passstrassen mehrere Tourenmöglichkeiten bietet.

Die südliche Region um die schönen Städtchen Porto-Vecchio und Bonifacio ist landschaftlich äusserst reizvoll und verfügt ebenfalls über zahlreiche Tourenmöglichkeiten. Sowohl im Landesinneren als auch an der Küste.

Letztlich kann man in keiner der drei Regionen etwas falsch machen. Die Gebiete sind touristisch hervorragend erschlossen und buhlen mit zahlreichen Hotels, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten um die Gunst der Reisenden. Und Möglichkeiten für Motorradtouren gibt es rund um alle genannten Orte mehr als genug.

 

Geheimtipp Ostküste

An der Ostküste zeigt die Insel ein ursprünglicheres Gesicht. Wer auf Shoppingtour gehen will, ist hier falsch. Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants gibt es natürlich auch in dieser Region, aber sie sind im Vergleich zum Rest der Insel um ein Vielfaches spärlicher gesät. Dies gilt jedoch zu unserer Freude auch für Fahrverbotsschilder. Während in den anderen Teilen der Insel viele Schotterwege mit Verbotstafeln beschildert sind, gilt im Osten: Wenn du es fahren kannst, darfst du das auch. 

Ein Netz von Schotterstrassen durchzieht das weitläufige Agrarland, die fast alle befahren werden dürfen. Wir haben in ein paar wenigen Minuten auf OsmAnd einige Schotterwege zu einer Rundtour verbunden. Das Resultat war eine rund 30 Kilometer lange Strecke, auf der wir die Ténéré über die Piste jagen konnten, ohne auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Ein absolutes Paradies für Andventurebike FahrerInnen.

Auch die Asphaltstrassen der Region glänzen mit geringerer humanoider Population. Während sich auf den Küstenstrassen im Norden, Westen und Süden die Motorräder bereits in der Vorsaison in Reih und Glied aneinanderreihen, steht im Osten freie Fahrt auf dem Programm. 

 

Unsere Basis für die Touren in der Region war Linguizetta. Die Unterkunft die wir während der ersten Woche unseres Aufenthalts bewohnen durften können wir für Gruppen von bis zu 8 Personen uneingeschränkt weiterempfehlen. Wunderbar gepflegt, perfekt am Meer gelegen und mit vier Schlafzimmern ausgestattet. Das Gastgeberpaar Ingrid und Jean-Christoph ist sehr freundlich und heisst auch MotorradfahrerInnen herzlich willkommen.

 

Offroadnavigation mit OsmAnd

Da wir mit den Navigationsgeräten von Garmin und TomTom mehr schlechte als gute Erfahrungen gesammelt haben, sind wir mittlerweile komplett auf die Navigation mit dem Handy umgestiegen.

Für die Navigation auf Asphalt verwenden wir die bekannte Navigations-App Calimoto. Die Karte von Calimoto enthält jedoch keine Schotterstrassen.

Um abseits befestigter Wege zu navigieren, haben wir mittlerweile einige Apps getestet. Unser klarer Favorit ist OsmAnd. Die App ist für Android- und Apple-Smartphones erhältlich und verfügt über sehr detailliertes Kartenmaterial, das die Navigation auf Enduro-, Mountainbike- und Wandertouren ermöglicht. In Kombination mit dem Phone Case Extreme und dem Charging Anti Vibration Modul von SP Connect haben wir die perfekte Lösung für unsere Offroad-Touren gefunden. 

Eine detaillierte Vorstellung der App sowie der Handyhülle und dem Lademodul von SP Connect werden wir in Kürze in einem eigenen Artikel nachliefern und dann auch an dieser Stelle verlinken.