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Tipps von Manuela und Reto
Reto, Herausgeber von moto-lifestyle.ch und seine Frau Manuela sind seit über 10 Jahren gemeinsam auf dem Bike unterwegs. In dieser Zeit konnten sie viele schöne Erinnerungen sammeln.Leider ist das nicht bei allen Paaren so. Gemeinsame Motorradtouren können eine Partnerschaft bereichern, sie bergen jedoch auch ein gewisses Konfliktpotential. Unnötige Zankereien lassen sich jedoch ganz einfach vermeiden.
Die klassische Rollenverteilung
Manuela und ich sind seit 2011 zusammen. Die ersten Jahre hat sie mich als Sozia begleitet, bis sie sich 2016 entschied, den Motorradführerschein zu machen. Das ist in vielen Fällen so. Der Mann fährt entweder schon länger oder ist deutlich öfter auf dem Motorrad unterwegs als die Frau. Dazu kommt noch, dass die meisten Männer, nennen wir es mal etwas risikofreudiger, unterwegs sind. Daraus ergeben sich diverse Unterschiede, die besonders auf längeren Touren zu Stress führen können.
Wir sind uns absolut bewusst, dass die Rollen auch vertauscht sein können - sprich, dass die Frau über mehr Fahrpraxis verfügt und sportlicher unterwegs ist als der Mann. Wir hoffen jedoch, dass ihr es uns verzeiht, wenn wir in diesem Artikel von unserem Fall, also von der klassischen Rollenverteilung, ausgehen. Wenn wir jeden Satz so formulieren müssen, dass er für Männlein, Weiblein und Diverse passt, wird aus diesem Artikel ein nicht enden wollender Roman.
Kommunikation ist alles
Es gibt nichts nervigeres, als wenn man als Vorausfahrender alle Nase lang in den Rückspiegel schauen muss um nachzuschauen, ob die Person dahinter den Anschluss verpasst hat oder nicht. Wir sind deshalb immer mit Headsets unterwegs. So bleiben wir auch ohne dauerhaften Blickkontakt immer in Verbindung. Der Einsatz von Headsets hat aber noch weitere Vorteile. Ich kann Manuela vor gefährlichen Stellen, Spitzkehren oder entgegenkommenden Lastwagen warnen und ihr so ein entspannteres Fahren ermöglichen. Das war vor allem während und kurz nachdem sie ihren Motorradführerschein gemacht hat sehr hilfreich. Es ist jedoch auch heute noch ein Sicherheitsfeature, das wir nicht mehr missen möchten. Ausserdem ist es auch schön, wenn man sich auf eintönigen Streckenabschnitten etwas unterhalten kann.
Wir verwenden ausschliesslich die Kommunikationssysteme von SENA. Leider fällt es uns zur Zeit etwas schwer, dafür eine klare Empfehlung auszusprechen. Die Übertragungsqualität der Geräte ist zwar gut, doch aktuell leidet SENA an einem Durcheinander, was die Apps und Geräte betrifft. Es gibt beinahe für jede Produktgruppe eine separate App. Die Konfiguration / Koppelung der Geräte ist unnötig kompliziert und laufende Softwareupdates brechen gerne mal ab. Mittlerweile steht eine App zur Verfügung, die für alle Geräte funktionieren sollte (SENA Motorcycles), in der Praxis tut sie dies jedoch (noch) nicht zuverlässig.
Wir empfehlen euch deshalb verschiedene Produkte (z.B. von Interphone oder Cardo) zu vergleichen oder euch vom Motorradhändler in der Region beraten zu lassen.
Wir empfehlen euch deshalb verschiedene Produkte (z.B. von Interphone oder Cardo) zu vergleichen oder euch vom Motorradhändler in der Region beraten zu lassen.
Ausbildung und Fahrtrainings
Aus- und Weiterbildung ist für uns alle sehr wichtig - egal ob Mann oder Frau, Anfänger oder Fortgeschrittene. Aber nur weil man etwas gut kann, ist man noch lange kein guter Lehrer. Keine Ahnung wie oft wir schon auf Passhöhen entnervte Paare gesehen haben, die sich über angebliche Fahrfehler zankten. Das ist absolut unnötig. Überlasst die Ausbildung den Profis. Es gibt genug Angebote für Neueinsteiger sowie erfahrene Bikerinnen und Biker, die man entweder gemeinsam oder getrennt besuchen kann. Eine breite Auswahl findet ihr zum Beispiel auf der Website des TCS.
Die richtige Routenwahl
Das ist eines der wichtigsten Themen überhaupt. Wenn es um die Tourenplanung geht, schiessen wir Männer gerne mal übers Ziel hinaus. Schliesslich will man seiner Frau auf den gemeinsamen Touren nur die schönsten Routen zeigen. Dass diese jedoch oft sehr lang und anspruchsvoll zu fahren sind, wird dabei gerne vergessen.Wenn die Motorradtour beiden Spass machen soll, ist es ratsam, diese auch gemeinsam zu planen. Nehmt euch die Zeit und setzt euch vor der Tour zusammen, um die Route zu besprechen. Wir empfehlen dafür das System von Calimoto. Die Routen können einfach am Smartphone oder am PC geplant und danach über die Handyapp nachgefahren werden. Für die sichere Befestigung des Handys am Motorrad verwenden wir die Halterungen von SP-Connect.
Die schönsten Schweizer Motorradstrecken findet ihr in unserer Tourenrubrik:
Die Luzernertour – über Stadt und Land
Der Berner Insider-Tipp
Zürcher Tour de Suisse
Schweizer Motorrad-Sightseeing-Tour
Kurvenparadies zwischen St. Gallen und Appenzell
Die passende Bekleidung
Wir können allen Männern die mit ihren Frauen auf dem Motorrad unterwegs sind, einen guten Rat geben: Es ist (fast) wie mit den Gremlins. Ok, ihr dürft sie nach Mitternacht füttern, aber sie dürfen auf keinen Fall nass werden. ;)Aber mal im Ernst. Zu frieren oder nass zu sein ist für niemanden ein Spass. Um auf längeren gemeinsamen Touren unnötigen Unmut zu vermeiden, empfehlen wir deshalb passende Bekleidung, die wenn nötig unterwegs an Temperatur und Wetterbedingungen angepasst werden kann.
Testberichte von der Bekleidung die wir aktuell auf unseren Touren tragen, findet ihr unter den folgenden Links:
Shopping-Tipp: Hochwertige Markenbekleidung von Dainese, iXS und Belstaff wird im neuen Premium Outlet der hostettler moto ag in Eschenbach SG zu stark reduzierten Preisen angeboten. Ein Besuch lohnt sich.
Ladybikes haben Power
„Motorräder für Frauen dürfen nicht zu schwer sein und nicht zu viel Leistung haben.“ Ein weit verbreiteter Irrglaube, der völliger Schwachsinn ist.Wir treffen immer wieder auf Paare in der gleichen toxischen Konstellation: Er fährt auf seinem vor Muskeln strotzenden Nakedbike voran, während sie krampfhaft versucht, auf ihrem rund 100 PS schwächeren Motorrad Schritt zu halten. Eine Situation, die für beide beide Parteien sehr schnell zu Frust führt.
Zugegeben, ein leichtes Bike ist sicher nicht verkehrt und wird nicht nur von Frauen bevorzugt. Doch Motorräder mit hoher Leistung sind in der Regel kaum schwerer als ihre schwächeren Schwestermodelle. Eine Yamaha MT-09 stemmt 5 Kilo mehr auf die Waage als eine MT-07 und zwischen einer Ducati Monster 1200 R und der 821er liegen mickrige 500 Gramm.
Auf unseren gemeinsamen Touren fährt deshalb Manuela die richtig schnellen Bikes, sprich die Ducati Monster 1200 R oder seit dieser Saison auch unsere Yamaha MT-10. In der Regel fahre ich mit meiner Yamaha Ténéré 700 voraus und kann sie anständig fliegen lassen, während Manuela mir folgt ohne dabei ins Schwitzen zu geraten. So haben wir beide Spass und kommen mit einem entspannten Lächeln von der gemeinsamen Tour nach Hause zurück, wo wir uns dann über wichtige Dinge, wie liegen gelassene Socken oder die offen stehende Kühlschranktür streiten können. ;)
