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Yamaha MT-03 – idealer Einstieg in die Hyper Naked Welt?

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Ein Fahrbericht von Noah

35 kW-Motorräder zu testen, ist für uns immer eine Herausforderung. Wer schon lange Motorrad fährt und regelmässig Motorräder mit hoher Leistung testet, entwickelt mit der Zeit eine gewisse Betriebsblindheit und kann sich nur schwer in die Lage von Neulenkern versetzen.

Aus diesem Grund haben wir uns für den vorliegenden Fahrbericht Unterstützung geholt. Noah hat bereits in der vergangenen Saison 35 kW-Motorräder für uns getestet. Ausserdem fährt er seit Beginn der letzten Saison eine Yamaha Ténéré 700 Rally Edition in der 35 kW-Version.

Er bringt also ideale Voraussetzungen mit, um wertvolle Informationen für diesen Fahrbericht zu liefern.

 

Die schönste MT im Yamaha Programm

Das Design der Yamaha MT-Modelle, besonders die Gestaltung der Frontmaske, sorgt immer wieder für Diskussionen. Und praktisch bei jeder Modellüberarbeitung im Hyper Naked Programm lassen sich die Yamaha-Designer wieder zu neuen Experimenten hinreissen, obwohl eine stimmige Lösung bereits vorhanden wäre. 

Ja, über die Optik der MT-10, MT-09 und MT-07 kann man streiten, aber an der Front der MT-03 gibt es nichts auszusetzen. Sie ist wirklich gelungen und würde auch den grösseren Schwestern gut zu Gesicht stehen.

 

Hochwertige sportliche Ausstattung

Der sportliche Ersteindruck der Frontansicht setzt sich nicht nur im Design, sondern auch in den verbauten Komponenten fort. Die Bremsen packen dank gross dimensionierter Bremsscheiben (Doppelscheibe vorne 298 mm / hinten 220 mm) richtig zu und lassen sich sehr gut dosieren.

Gleiches gilt für das Fahrwerk, das auch bei sportlicher Fahrweise hervorragend funktioniert. Übrigens verfügt die MT-03 über eine Upside-Down-Gabel, während die MT-07 noch auf konventionellen Gabelholmen steht. Wir gehen jedoch davon aus, dass die grosse Schwester in der nächsten Generation diesbezüglich technisch nachziehen wird.

Auch bei den Reifen wurde nicht gespart. Mit dem Dunlop Sportmax GPR-300 steht die Yamaha MT-03 auf sportlichen Sohlen, die im Trockenen wie im Nassen viel Vertrauen vermitteln.

Einziger Wermutstropfen im ansonsten sehr üppigen Ausstattungskatalog ist das etwas altbacken wirkende LCD-Instrument. Dieses ist zwar übersichtlich gestaltet und gut ablesbar, aber ein modernes Farb-TFT-Display würde den ansonsten hochwertigen Gesamteindruck perfekt abrunden. Dafür ist die MT-03 komplett, also inklusive Blinker, mit LED-Beleuchtung ausgestattet.

 

 

Drehfreudiger Motor

Der flüssigkeitsgekühlte Einzylinder erreicht die Obergrenze von 35 kW für die Führerscheinklasse A beschränkt nicht gänzlich. Die Spitzenleistung von 31 kW wird bei 10.750 U/min erreicht, das maximale Drehmoment von knapp 30 Nm wuchtet der Viertakter bei 9.000 U/min auf die Kurbelwelle. Die technischen Daten lassen erahnen, was die Fahrpraxis bestätigt. Der Antrieb der kleinen Japanerin muss mit ausreichend Drehzahl bei Laune gehalten werden. Wer sich daran hält, kann sich aber über beachtliche Fahrleistungen freuen, die vor allem auf kurvigen Strecken mit etwas engeren Radien für viel Fahrspass sorgen.

 
 

Warum nicht gleicht zur MT-07 greifen?

Die Yamaha MT-03 hat einige klare Vorteile gegenüber ihrer nächst grösseren Schwester. Sie ist leichter, wendiger, günstiger und verbraucht weniger Sprit. Wer also vorhat, längere Zeit mit dem 35 kW-Führerschein zu fahren, ist mit der MT-03 gut und günstig unterwegs.

Steht allerdings nach zwei Jahren die Erweiterung auf die Führerscheinklasse A (unbegrenzt) an, sieht die Sache schon etwas anders aus. Der Yamaha CP2-Motor der MT-07 bietet in der 35 kW-Version mehr Leistung und spürbar mehr Druck bei tieferen Drehzahlen. Das allein ist den Aufpreis von 1500 Franken locker wert. Wenn man bedenkt, dass man sich in zwei Jahren den Kauf eines neuen Motorrads für die nächsthöhere Ausweiskategorie kaufen, lohnt sich der vergleichsweise geringe Aufpreis für die grosse Schwester doppelt. Vorausschauende Planung vor dem Kauf zahlt sich also aus.

Wir empfehlen eine Probefahrt mit beiden Modellen vor dem endgültigen Kaufentscheid. Den nächsten Yamaha-Partner in der Region findet ihr auf yamaha-motor.ch.

Noahs Fazit:

Obwohl ich von meiner Ténéré 700 mehr Hubraum gewohnt bin, haben mir die Ausfahrten mit der MT-03 viel Spass gemacht. Das Naked Bike ist sehr leicht, extrem wendig und lässt sich dadurch nicht nur spielerisch fahren, sondern auch einfach manövrieren. In Verbindung mit der tiefen Sitzposition ist sie das perfekte Einsteigerbike.

Der kleinere Hubraum macht sich vor allem im unteren Drehzahlbereich bemerkbar. Wer ein 35 kW-Motorrad für zwei Jahre sucht und dann umsteigen will, ist meiner Meinung nach mit der MT-07 besser bedient. Für alle, die bis auf Weiteres mit Führerscheinklasse A beschränkt fahren wollen und Wert auf ein möglichst leichtes und wendiges Motorrad legen, ist die MT-03 auf alle Fälle die richtige Wahl.