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Yamaha Ténéré 700 Explore – zugänglich Reisen

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Was ist anders?

Dabei sind die Unterschiede zur Standard-Ténéré gar nicht so gross, wie man vielleicht vermutet. Etwas weniger Federweg inklusive der daraus resultierenden niedrigeren Sitzhöhe, ein Quickshifter, zwei Kofferhalter und ein höherer Windschild - fertig ist die Explore. Doch was bedeutet das in der Praxis?

Die Sitzhöhe der Explore beträgt 860 Millimeter, das sind 15 Millimeter weniger als bei der Standard-Ténéré. Mit der als Zubehör erhältlichen niedrigen Sitzbank lässt sich der Ténéré-Thron um weitere 20 Millimeter absenken. 

 

Da die um 15 Millimeter tiefer liegende Bank auf die kürzeren Federwege zurückzuführen ist, bleibt die Sitzposition unverändert. Auf der Yamaha Ténéré 700 Explore sitzt man aufrecht und mit entspanntem Kniewinkel, genau wie auf der Stadard-Ténéré. Auch stehend lässt sie sich, wie von der Modellreihe gewohnt, hervorragend bewegen.

Das bedeutet wiederum, dass die Ténéré 700, auch die in der Explore-Ausführung, ein Motorrad für grösser gewachsene Personen bleibt. Die 15 Millimeter verhelfen zu einem sichereren Stand - den grossen Unterschied machen sie jedoch nicht.

Gleiches gilt für das Fahrwerk. Die 190 Millimeter vorne und 180 Millimeter hinten sind für Schotterstrassen und leichtes Gelände ausreichend. Auf der Strasse hingegen glänzt das Fahrwerk mit einer strafferen Abstimmung, mehr Präzision und einem besseren Gefühl für das Vorderrad. Ein wirklich guter Kompromiss für alle, die überwiegend auf Asphalt unterwegs sind.

 

 

Das höhere Windschild reduziert die Verwirbelungen am Helm und sorgt für mehr Ruhe bei höheren Geschwindigkeiten. Die grösste Schwäche der Ténéré-Baureihe, den mässigen Wind- und Wetterschutz, kann es aber nicht ganz kaschieren. 

Lobenswert ist, dass Gepäckträger und Quickshifter ab Werk mitgeliefert werden. Vor allem der Quickshifter fällt positiv ins Gewicht, da er, wie von Yamaha gewohnt, hervorragend funktioniert und damit wesentlich zum Reisekomfort der Ténéré 700 Explore beiträgt.

Das Motorrad ab Werk mit Kofferhalter ohne Kofferset auszuliefern, erscheint jedoch wenig sinnvoll. Wer sich für die Ténéré 700 Explore entscheidet, muss die gut 1200 Franken für die beiden Seitenkoffer in den Kaufpreis einkalkulieren, hat aber so zumindest die Wahl zwischen den beiden Farbvarianten Schwarz oder Aluminium. 

 

 

Welche FahrerInnen passen zur Explore?

Die meisten Besonderheiten der Explore, also die höhere Windschutzscheibe, die Kofferhalter und der Quickshifter, sind Originalzubehör von Yamaha, das auch für die Standard-Ténéré erhältlich ist. Für oder gegen die Ténéré 700 Explore spricht letztlich allein das Fahrwerk. Kurz gesagt: dank den kürzeren Federwegen fährt sie auf der Strasse etwas besser, während sie im Gelände etwas einbüsst.

Wer also selten auf Schotter unterwegs ist oder sogar ausschliesslich auf befestigten Strassen fährt, ist mit der Ténéré 700 Explore sicher gut beraten. Auch alle, die auf den anderen Ténéré-Modellen auf Zehenspitzen stehen und sich dadurch unsicher fühlen, sollten die Explore auf jeden Fall einmal Probe fahren.

Ein Komfortwunder darf man allerdings nicht erwarten. Die Yamaha Ténéré 700 bleibt auch als Explore eine puristische, leichte und geländetaugliche Reiseenduro. Sie ist also keineswegs weichgespült, höchstens etwas mehr auf Strasseneinsatz getrimmt.

 
 

Retos Fazit:

Die Yamaha Ténéré 700 Explore ist eine sinnvolle Ergänzung der Ténéré-Familie. Da ein Grossteil der in der Schweiz zugelassenen Reissenduros ausschliesslich auf Asphalt bewegt wird, passt eine etwas strassenorientiertere Variante gut ins Programm.

Als bekennender Fan der Yamaha Ténéré 700 habe ich auch an der Explore kaum etwas auszusetzen. Ein weiteres tolles Reisemotorrad aus dem Hause Yamaha mit guter Ausstattung zu einem vernünftigen Preis.

Einzig die Bereifung passt aus meiner Sicht nicht in das ansonsten sehr stimmige Konzept. Zugegeben, der Pirelli Scorpion Rally STR, der mittlerweile gefühlt auf fast jeder Mittelklasse-Reiseenduro aufgezogen wird, hat seine Vorzüge, aber je nach Einsatzgebiet gibt es dennoch bessere Optionen.

So wie ich mir im Fahrbericht der Ténéré 700 Extreme einen geländetauglicheren Reifen gewünscht habe, wünsche ich mir für die Explore eine strassenorientierte Bereifung. Ein Pirelli Scorpion Trail ll würde zum Beispiel besser zum angestrebten Einsatzgebiet der Ténéré 700 Explore passen und die Qualität dieser Modellvariante, nämlich die verbesserten Fahreigenschaften auf der Strasse, noch weiter unterstreichen.