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«Motards» nennen sich die französischsprechenden Biker. Viele von ihnen kennen und lieben den Jura mit seinen gefühlt tausend Kurven, die sich elegant über die jurassischen Pässe und durch Wälder schlängeln. Die vier bekanntesten Pässeklassiker dieser Region stelle ich euch hier vor - aber auch kleinere, unbekanntere Routen. Für diese Tour lohnt es sich, einen ganzen Tag einzurechnen. Der Startpunkt befindet sich bei der Autobahnausfahrt Chavornay an der A1, von Bern in weniger als einer Stunde erreichbar.
Hoch in den Jura
Kaum in Chavornay bei leichtem Frühnebel losgefahren, liegt Kaffeeduft in der Luft. Kein Wunder, in Orbe befindet sich die Nespresso- und Nescafé-Fabrik. Im Nestlé-Shop findet man hier oft gute Angebote, ich gönne mir eine Schokolade: Vielleicht brauche ich später auf der Tour etwas Energie. Auch die historische Innenstadt von Orbe mit ihren vielen Restaurants und Snacks ist definitiv ein Stopp wert.
Nach ein paar malerischen Dörfern sind wir in Romainmôtier, direkt zurück im Mittelalter. Geschichtsliebhaber besuchen hier die romanische Abteikirche aus dem 11. Jahrhundert - ein beeindruckendes Beispiel frühmittelalterlicher Baukunst und das älteste Schweizer Kloster.
Die nächste Etappe führt über eine wenig bekannte Waldstrasse via Premier nach Vallorbe. Ein alter Panzerjäger G13 am Wegrand zeigt uns, wo sich das «Fort 39-45», die Militärfestung Pré-Giroud, befindet. Die Anlage wurde während des zweiten Weltkriegs in die Felsen gebaut und kann von Mai bis August besichtigt werden.
Bald sind wir in Vallorbe, bekannt für seine Höhlen und Grotten. Nach ein paar schönen Kurven kommt man kurz vor dem Pass Mont d’Orzeires (1060 m.ü.M.) zum Juraparc, ein idealer Ort für einen Zwischenstopp oder ein Mittagessen. Hier kann es sein, dass einen Alpagas, Bären, Bisons und Wölfe beobachten.
In Le Pont treffen sich Motorradfahrer aus Fern und Nah im Restaurant de la Truite zum alkoholfreien «Bière du motard». Das Lokal ist auch bekannt für ihre Forellen. Falls ihr jetzt aber noch keinen Hunger habt, keine Sorge, wir kommen auf unserer Tour wieder hierhin!
Wilde Strassen in Frankreich
Jetzt wird’s so richtig kurvig: In Charbonnières fahre ich rechts ab auf eine wunderschön gewundene Waldstrasse - ein verstecktes Paradies, das selbst viele Westschweizer nicht kennen. Über Mouthe im französischen Département Doubs geht es westlich in Richtung Chaux-Neuve. Zwei Kilometer Traumkurven durch dichten Wald führen uns vom Departement Doubs ins Departement Jura.
Durch Chappelle-des-Bois, Bellefontaine und Morbier kurve ich weiter durch den wilden Regionalen Naturpark Oberer Jura und gönne mir am Lac de Lamoura eine Pause. Als ich gerade einen wunderschönen, uralten Bugatti fotografiere, kommt der Besitzer zu mir und erzählt mir die über 100jährige Geschichte seines Bugattis, von dem es weltweit nur noch ein Exemplar gibt. Wahre Leidenschaft auf Rädern!
Die vier Pässeklassiker
Der erste Klassiker wartet auf uns: der Col de la Faucille - der Hausberg der Genfer Biker. Danach kommen wir über Gex und Divonne-les-Bains wieder in die Schweiz in die bekannte Weinbauregion La Côte.
Es folgt Klassiker Nummer zwei: Die Auffahrt nach St-Cergue. Die vielen Kurven über 7,8 km und die durchschnittliche Steigung von 8.6 % machen diese Strecke zum Töfffahrer-Mekka. Manche meinen, dass dies ein Geschenk Gottes an Motorradfahrer sei. Hier wird jedes zweite Jahr auch ein Retro-Motorradrennen organisiert. Leider gibt es hier jedes Jahr aufgrund der einladenden Kurven aber schwere Töffunfälle. Aber wir haben uns ja im Griff.
Wir erreichen den dritten Klassiker, den Col de Marcheruz. Am Hospiz auf 1447 m im Hotel du Marchairuz zieht das Restaurant viele Motorradfahrer zu Rast und Verpflegung an.
Wieder im Vallée de Joux kommen wir an vier der weltweit bekanntesten Uhrenmanufakturen vorbei: Audemars Piguet, Jaeger-Lecoultre, Blancpain und Breguet. Das Musée Atelier Audemars Piguet in Le Brassus bietet eine faszinierende Reise durch die Welt der Uhrmacherei, empfehlenswert für Geschichts- und Uhrenliebhaber. Die Führung wird auch in Deutsch durchgeführt und dauert ca. 2 Stunden.
Das Hotel du Pont und das Manoir La Haute Roche sind zwei Überbleibsel aus der Belle-Époque und drehen im Vallée de Joux die Zeit um viele Jahrzehnte zurück. Leider ist dieses Geisterhotel baufällig und kann nicht mehr renoviert werden, was dem Gebäude einen mystischen Touch gibt.
Zum Abschluss erwartet uns der Pass von Mollendruz. Die breite, elegant geschwungene Strasse bis nach L’Île zaubern jedem Töfffahrer ein breites Grinsen aufs Gesicht. Auffällig sind die in den Kurven aufgebrachten Markierungen für Motorradfahrer, ein Pilotprojekt des Kantons Waadt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf kurvenreichen Strecken. Sie sollen Motorradfahrern helfen, die optimale Kurvenlinie und den Sicherheitsabstand zum Mittelstreifen einzuhalten. Perfekt, um seine Kurventechnik zu überprüfen.
Zurück am Ausgangspunkt in Chavornay blicke ich auf eine lange, traumhafte Tour zurück – und bin noch erstaunlich fit. Der TMAX Tech MAX von Yamaha ist definitiv auch für längere Reisen geeignet.
Navigationsdaten
Handynavigationsdaten inkl. GPX-Export findet ihr auf calimoto.com:
Vier-Pässe-Klassiker: 248 km / 4:33 h
Die beliebte Navigations-App für Motorradtouren ist für Apple iOS und Android erhältlich.
Yamaha TMAX Tech MAX
Eine so kurvenreiche Tagestour würde ich normalerweise nicht mit einem Scooter unternehmen. Doch als ich den neuen TMAX Tech MAX zum Testen bekam und das Fahrverhalten ausprobieren konnte, war die Entscheidung rasch gefallen. Man spürt schnell, wie viel Yamaha-Motorrad-Technologie in diesem Scooter steckt. Fahrwerk, Bremsen und Dämpfung sind gut aufeinander abgestimmt und machen ihn ideal für anspruchsvolle, lange und kurvige Strecken. Der lange Radstand sorgt zudem für eine angenehme Laufruhe und Sicherheit auf ausgedehnten Touren.
Detailliertere Informationen und mein persönliches Fazit zu diesem Sport-Scooter können in meinem ausführlichen Fahrbericht nachgelesen werden.


























