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Schweizer Reiseendurostrecken: Bäzstrasse

160 Kilometer zwischen Sion und Sierre
23. Juni 2022
Triumph Bonneville No747
1. Juli 2022
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Was sind Reiseendurostrecken?

Dabei handelt es sich um eine Artikelserie in unserer Tourenrubrik, in der wir euch Tracks vorstellen, die besonders für Reiseenduros geeignet sind. Wer hier harte Offroadpassagen erwartet, den müssen wir leider enttäuschen.

Die in dieser Rubrik gezeigten Routen sind in der Regel nicht durchgängig asphaltiert und deshalb mit Bikes, die über etwas mehr Federweg verfügen, komfortabler befahrbar. Grosse Herausforderungen an das Fahrkönnen werden sie jedoch nicht stellen. Es geht nur darum, etwas abseits der stark befahrenen Passstrassen unterwegs zu sein und ein wenig tiefer in die Natur einzutauchen.

 

Schon unzählige Male vorbei gefahren

Wer kennt sie nicht, die Serpentinenstrasse die von Göschenen nach Andermatt führt. Wer sie hinauf fährt, freut sich, weil kurz darauf der Kurvenspass in den beliebtesten Schweizer Pässen beginnt. Wer jedoch talwärts unterwegs ist, freut sich in der Regel weniger, da einem danach die Heimreise über die Axenstrasse oder die Autobahn erwartet, die meistens nicht so viel Spass macht wie die Strecke davor.

Leider können wir euch an dieser Stelle keine geheime Abkürzung nach Hause zeigen. Dafür aber ein Abstecher, der sich hervorragend als krönender Abschluss der Tour eignet.

Die Einfahrt in die Bäzstrasse ist sehr einfach zu finden. Die meisten von uns sind bestimmt schon unzählige Male daran vorbei gefahren. Sie befindet sich in der Galerie kurz vor der Teufelsbrücke und ist gut am gegenüberliegend montierten Spiegel erkennbar.

Bitte achtet hier darauf, vorsichtig abzubremsen. Die wenigsten Verkehrsteilnehmer rechnen an dieser Stelle damit, dass jemand abbiegt.
 

Ein kurzes aber lohnenswertes Vergnügen

Gleich zu Beginn der Bäzstrasse steht das Schild mit den Informationen für die nötige Fahrbewilligung. Pro Motorrad kostet der Spass 20 Franken für einen Tag oder 40 Franken für eine ganze Saison. Das ist für die 6 km kurze Strasse kein billiges, aber ein lohnenswertes Vergnügen. Detaillierte Infos zu den Kooperations- und Militärstrassen in der Region findet ihr im PDF der Kooperation Ursern.

Die Strecke die uns bis auf das über 2000 Meter über Meer liegende Rossmettlen führt, ist nur an wenigen Stellen grob asphaltiert. Der grösste Teil besteht aus Schotter, der jedoch nirgends tief ist und deshalb keine grosse Herausforderung an des Fahrkönnen stellt. Eine gewisse Vorsicht ist trotzdem angebracht, da die Strasse an vielen Stellen ungesichert ist, sprich über keinerlei Geländer oder ähnliches verfügt. Der hinter dem Strassenrand liegende, direkte Weg ins Tal, ist an einigen Passagen extrem steil und tief, wir fahren deshalb langsam, kontrolliert und sicher auf der Innenseite. Vor allem auf dem ersten Teil der Strecke, die vorwiegend aus Spitzkehren und kurzen Geraden besteht.
 

Eine Ruheoase mit beeindruckender Aussicht

Weil wir die Ruhe und die Aussicht oben in Rossmettlen geniessen möchten und das auch allen anderen gönnen, fahren wir den letzten Kilometer der Strecke möglichst tieftourig, ohne unnötigen Lärm zu verursachen. Am Ende der Schotterstrasse erwartet uns eine wunderschöne Ruheoase mit beeindruckender Aussicht. Der ideale Ort, um nach der Tour noch etwas zu entspannen und vielleicht noch ein Picknick mit Freunden zu geniessen.

Campieren erlaubt?

Während unserer Fahrt über die Bäzstrasse sind uns einige Camper aufgefallen, die ihre Busse am Strassenrand aufgestellt und dort vermutlich ihr Nachtlager aufgeschlagen haben. Da drängt sich natürlich die Frage auf, ob an dieser Stelle campieren erlaubt ist? Generell ist in der Schweiz oberhalb der Baumgrenze campieren und biwakieren für ein bis zwei Nächte erlaubt, sofern sich der Platz nicht in einem Naturschutzgebiet und nicht auf kultiviertem Land befindet.

Rossmettlen liegt knapp oberhalb der Baumgrenze und nicht im Naturschutzgebiet. Trotzdem raten wir euch, in der nächstgelegenen Alphütte kurz nachzufragen, ob ihr auf dem umliegenden Land campieren dürft, bevor ihr euer Zelt aufschlagt.

Vorsichtig zurück ins Tal

Nachdem wir die Ruhe in Rossmettlen genossen haben, fahren wir zurück ins Tal, bzw. zur Gotthardstrasse. Bitte denkt daran, dabei die nötige Vorsicht walten zu lassen. Einige Spitzkehren sind von oben schlecht einsehbar und tauchen ziemlich unverhofft auf. Wir empfehlen deshalb die Talfahrt in beschaulichem Tempo und wenn möglich mit abgeschaltetem ABS unter die Räder zu nehmen.

Yamaha Ténéré 700

Die Yamaha Ténéré 700 ist nicht nur ein Bike für Hardcore-Motorradreisende, die stundenlang über Schotterpisten brettern. Das Freiheitsgefühl, das dieses Bike ausstrahlt, hat extremes Suchtpotential.

Die Faszination dahinter ist einfach: Die Ténéré 700 bringt uns die Leichtigkeit des Motorradfahrens zurück. Keine Fahrmodi, kein elektronisch einstellbares Fahrwerk, keine Traktionskontrolle - einfach ein gut abgestimmtes Bike, das in jeder Situation funktioniert.

Aus unserer Sicht ist die Ténéré 700 das ideale Tourenbike. Sie gehört seit Anfang 2020 zu unserem Fuhrpark und da wird sie noch eine sehr lange Zeit bleiben.