Dein Nakedbike ist auch ein Sporttourer
10. April 2023Generationenwechsel
20. April 2023Kaufberatung von Manuela und Reto
Die aktuelle Yamaha MT-10 ist seit letztem Herbst auch als SP-Variante erhältlich. Für die edle Version des Hyper-Naked-Bikes muss man 3100 Franken tiefer in die Tasche greifen. Dafür wird einiges geboten. Trotzdem stellt sich die Frage, ob und für wen sich das Upgrade auf die Yamaha MT-10 SP lohnt.Da wir die Standardversion der Yamaha MT-10 nun seit einem Jahr in unserem Fuhrpark haben, konnten wir bereits einige Erfahrungen mit dem Motorrad sammeln und haben die besten Voraussetzungen für einen Vergleich.
Verbautes Zubehör unserer MT-10 hat keinen Einfluss
Natürlich verwenden wir für diesen Artikel unsere eigene MT-10 als Referenz und ja, sie ist mit diversem Zubehör ausgestattet. Dabei handelt es sich jedoch fast ausschliesslich um optische Veränderungen. Das einzige Anbauteil, das den Fahreindruck verändern könnte, ist der eingebaute Vario-Riser von ABM. Dieser sorgt bei der von uns gewählten Einstellung für eine etwas aufrechtere Sitzposition. Für unser abschliessendes Urteil ist dies jedoch völlig irrelevant.Die beste MT-10, die je gebaut wurde
Um es gleich vorweg zu nehmen. Wer die aktuelle Yamaha MT-10 SP kauft, entscheidet sich für die beste MT-10, die je gebaut wurde. Dank der umfangreichen Zusatzausstattung ist sie schlicht und einfach das bessere Motorrad als die Standardversion.Der Hauptgrund dafür ist das elektronisch einstellbare Fahrwerk von Öhlins. Gabel und Federbein lassen sich in drei semi-aktive und drei manuelle Federungsstufen einstellen, die alle Disziplinen von Sport über Touring bis Komfort perfekt abdecken. Zudem reagiert das edle im markentypischen Gold gehaltene Fahrwerk noch einen Tick sensibler.
Ein weiterer Punkt, der sich im Fahrbetrieb bemerkbar macht, sind die verbauten Stahlflex-Bremsleitungen, die vor allem am Vorderrad für einen spürbar festeren Druckpunkt sorgen. Im Gegensatz zum Fahrwerk lassen sich die Stahlflexleitungen jedoch mit überschaubarem Aufwand nachrüsten.
Alle anderen Aufwertungen, mit denen die MT-10 SP um die Gunst der Käufer buhlt, sind optischer Natur. Die an die R1M angelehnte Lackierung „Icon Performance“ wertet das Motorrad deutlich auf. Ein echter Hingucker ist auch die polierte Aluminiumschwinge, die den sportlichen Auftritt des edlen Hyper-Naked-Bikes unterstreicht. Besonders schick finden wir den dreiteiligen Bugspoiler, der sich perfekt in die Linie einfügt, ohne das Bike übermässig zu verkleiden.
Abschliessend bleibt uns nur noch zu sagen, dass die MT-10 SP nicht nur besser fährt, sondern auch besser aussieht.
Alle anderen Aufwertungen, mit denen die MT-10 SP um die Gunst der Käufer buhlt, sind optischer Natur. Die an die R1M angelehnte Lackierung „Icon Performance“ wertet das Motorrad deutlich auf. Ein echter Hingucker ist auch die polierte Aluminiumschwinge, die den sportlichen Auftritt des edlen Hyper-Naked-Bikes unterstreicht. Besonders schick finden wir den dreiteiligen Bugspoiler, der sich perfekt in die Linie einfügt, ohne das Bike übermässig zu verkleiden.
Abschliessend bleibt uns nur noch zu sagen, dass die MT-10 SP nicht nur besser fährt, sondern auch besser aussieht.
Lohnt sich der Aufpreis?
Trotzdem müssen wir die Sache etwas relativieren. Denn nur weil es etwas besseres gibt, macht das das ursprüngliche nicht schlecht. Und wie wir schon in unserem ausführlichen Fahrbericht zur Yamaha MT-10 festgehalten haben, ist sie auch in der Standardausführung ein hervorragendes Bike.Das beinhaltet auch das Fahrwerk der MT-10. Gabel und Federbein sind voll einstellbar und lassen sich hervorragend auf den eigenen Fahrstil anpassen. Ausserdem ist der Unterschied zum Öhlins-Fahrwerk bezüglich Ansprechverhalten klein und fällt im Landstrasseneinsatz kaum ins Gewicht.
Wer nicht unbedingt während der Tour sein Fahrwerk auf die aktuellen Bedingungen anpassen will, kann demzufolge ohne Kompromisse eingehen zu müssen, zur MT-10 greifen und die gut 3000 Franken in Zubehör oder Motorradreisen investieren.
Besonders sportliche Fahrerinnen oder Fahrer die vielleicht nicht nur auf der Landstrasse unterwegs sind, sondern auch hin und wieder einen Abstecher auf die Rennstrecke planen, sind mit der Yamaha MT-10 SP sicher gut beraten. Ausserdem ist sie auch das perfekte Bike für alle, die sich gerne etwas exklusives gönnen oder einfach Freude an der sportlichen Optik haben.
Manuelas Fazit:
Da ich unsere MT-10 hauptsächlich als Tourenmaschine benutze und nicht auf der letzten Rille fahre, vermisse ich im Vergleich zur SP eigentlich nichts. Zugegeben, wenn man direkt von einem Bike auf das andere umsteigt, merkt man das etwas sensiblere Ansprechverhalten des Fahrwerks und auch der knackigere Druckpunkt der Bremse ist spürbar. Für mich hat das aber keinen grossen Einfluss auf das Fahrgefühl oder den Spass, den ich mit dem Motorrad habe.Ich schätze an der Yamaha MT-10 vor allem das stabile Fahrverhalten und den drehmomentstarken CP4-Motor, der schon im Drehzahlkeller mächtig Druck macht. Dank des seidenweich laufenden Vierzylinders ist das Motorrad die perfekte Tourenbegleiterin und bleibt in jeder Situation gut beherrschbar ohne zu überfordern. Das gilt sowohl für die MT-10 als auch für die SP-Variante. Deshalb würde ich den Aufpreis eher in einen schönen Motorradurlaub und/oder etwas Zubehör investieren, wie z.B. ein paar Heizgriffe von Daytona oder das Softgepäcksystem von SW-Motech oder den Vario-Riser von ABM oder den Akrapovic Slip-on Endschalldämpfer oder die schönen einstellbaren Brems- und Kupplungshebel von Gilles oder...
Retos Fazit:
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits begeistert mich die edle Optik und auch das elektronische Öhlins-Fahrwerk der MT-10 beeindruckt mich sehr, andererseits weiss ich, wie ich als Motorradfahrer im Alltag ticke, wenn es um „elektronische Spielereien“ geht. Am Anfang macht es mir Spass, aber früher oder später entscheide ich mich für eine Einstellung, die dann auch so bleibt.Also, wenn ich ehrlich bin, muss ich Manuela zustimmen: Die MT-10 reicht auch für mich vollkommen aus. Das Fahrwerk ist schon in der Standardversion voll einstellbar und lässt sich perfekt auf den eigenen Fahrstil und Einsatzzweck abstimmen.
Die SP macht Sinn, wenn sich das regelmässig ändert, also wenn man öfter auf der Rennstrecke unterwegs ist und nicht jedes Mal lange am Fahrwerk schrauben will, oder wenn man Spass an der Technik hat und sich für das elektronische Fahrwerk nachhaltig begeistern kann oder wenn einem die SP optisch einfach besser gefällt oder wenn man sich einfach gerne das Beste gönnt oder wenn man dem Motto folgt: „Lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben“ oder...