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People: Stefan Vogel – der Victory-Fan

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Interview mit Stefan Vogel, Geschäftsführer Simota GmbH, der Schweizer Generalimporteurin von Indian und Victory Motorcycles.

Stefan, vor acht Jahren hast du Simota gegründet und damit begonnen, amerikanische Motorräder in die Schweiz zu importieren. Zuerst die Kultmarke «Indian», später kam «Victory» dazu. Wie haben sie die beiden Marken seither entwickelt?

Vieles hat sich seit der Gründung von Simota getan. Denken wir nur an die Finanzkrise, die 2008 ihren Anfang nahm und an deren Folgen die Wirtschaft, national und global, bis heute leidet. Dass sich unter dieser Prämisse gerade Indian, eine Bike-Marke im oberen Preissegment, in der Schweiz so gut etablieren konnte, ist nicht selbstverständlich. Unsere Händler und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Top-Arbeit geleistet! Importierten wir 2008 lediglich rund ein Dutzend Motorräder, sind es heute bereits etwa 400. Unsere Kunden scheinen die Einzigartigkeit und das Kultmässige von Indian zu schätzen.

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Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es sich bei den Victorys um Bikes der Extraklasse handelt und auch nach wie vor ein grosser Victory-Fan

 
2011 wurde Indian Motorcycle von Polaris Industries, dem führenden Hersteller von Schneemobilen und so genannten All Terrain Vehicles, übernommen. Diese Übernahme führte zu einem eigentlichen Entwicklungsschub – sowohl bezüglich Absatzzahlen als auch hinsichtlich Design und technischer Innovation.

Und Victory?

Die Victory-Bikes gibt es seit 18 Jahren, das Unternehmen wurde 1997 von Polaris gegründet. Als Polaris-Partner war es nur konsequent, dass wir auch die Vertretung von Victory in der Schweiz übernahmen. Für uns bedeutete das, dass wir ein zweites Mal vor der Herkules-Aufgabe standen, eine Marke einzuführen. 2012 haben wir die ersten Victorys an der SWISS-MOTO präsentiert, danach folgte der Aufbau der Marke. Ein hartes Stück Arbeit! Zum Glück erfreuten sich auch die Victorys hierzulande grosser Akzeptanz, bereits nach zwei Jahren überschritten wir erstmals das Absatzziel, dass wir uns 2012 gesetzt hatten.
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Wir haben immer noch Fahrzeuge vorrätig, die weiterhin mit der unschlagbaren 5-Jahres-Garantie angeboten werden. Abgesehen davon, dass keine neuen Victory-Motorräder mehr gebaut werden, hat sich aus Kundensicht nichts verändert.

 
Am 9. Januar informierte Polaris über die Einstellung der Victory-Produktion. Kam dieser Entscheid auch für euch überraschend?

Definitiv! 2016 wehte ein rauer Wind. Wie bei allen anderen Motorrad-Hersteller stagnierten erstmals auch unsere Verkaufszahlen bei Victory. Schlechtes Frühlingswetter, die wirtschaftliche Unsicherheit – die Kunden wurden zurückhaltender. Trotzdem waren wir sehr überrascht, als uns Polaris über diesen weit reichenden Entscheid informierte. Und natürlich waren wir auch enttäuscht, denn wir alle haben viel Herzblut in den Aufbau der Marke gesteckt. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es sich bei den Victorys um Bikes der Extraklasse handelt. Nicht nur in Sachen Qualität und Leistung, sondern auch in Bezug auf den Preis. Ich hätte mir eine Zukunft für diese Marke gewünscht und bin auch nach wie vor ein grosser Victory-Fan.

Als Unternehmer muss ich allerdings sagen, dass ich den Entscheid aus strategischer Sicht verstehe. Eine Einmarken-Strategie bindet wesentlich weniger Ressourcen und bietet mehr Raum für fokussierte Entwicklungsarbeit. Die frei gewordenen Kräfte kommen nun Indian zugute. Wir erwarten viel und persönlich bin ich überzeugt, dass wir die hohen Ansprüche der Liebhaber moderner amerikanischen Bikes mehr als erfüllen werden.

Wie haben die Kunden und Händler reagiert?

Unsere Händler unverzüglich von mir persönlich informiert. Auch sie waren überrascht und enttäuscht. Mittlerweile können aber auch sie den Entscheid nachvollziehen und sehen die Vorteile, die eine Einmarken-Strategie mit sich bringt.

Die Victory-Kunden bedauern diesen Entscheid ebenfalls und natürlich gab es an der SWISS-MOTO entsprechende Reaktionen. Unsere Kunden profitieren aber weiterhin vom ausgezeichneten Service, den ihnen unserer Händler bieten, und auch von der Ersatzteilversorgung, die Polaris für die nächsten 10 Jahre garantiert hat. Ausserdem haben wir immer noch Fahrzeuge vorrätig, die nach wie vor mit der unschlagbaren 5-Jahres-Garantie angeboten werden. Abgesehen davon, dass keine neuen Victory-Motorräder mehr gebaut werden, hat sich aus Kundensicht nichts verändert.

Victory Motorräder sind für ihre hohe Qualität und ihre Langlebigkeit bekannt. Das heisst, dass auch in 10 Jahren noch Ersatzteile benötigt werden.

Polaris ist ein sehr verlässlicher Partner. Wir gehen deshalb davon aus, dass auch nach Ablauf der garantierten Frist noch Ersatzteile geliefert werden können. Darüber hinaus gibt es viele Zulieferanten, die ebenfalls Teile und Zubehör anbieten. Wir machen uns diesbezüglich also keine Sorgen. Auch die Fahrerinnen und Fahrer von Victory-Bikes werden noch viele Jahre mit ihren Motorrädern unterwegs sein dürfen. Und mehr noch, sich können sich weiterhin über einen geringen Wertverlust und – wer weiss – vielleicht sogar über eine Wertsteigerung ihrer einzigartigen Fahrzeuge freuen.