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Ein Jahr Yamaha Ténéré 700 – auf dem Weg zur Perfektion

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Was nicht gefällt, wird verbessert

Eigentlich sollte dieser Artikel aufzeigen, was mir nach einem Jahr mit der Ténéré 700 gefällt und was mir nicht gefällt. Doch eigentlich habe ich mittlerweile alle negativen Punkte der Reiseenduro mit entsprechenden Umbauten oder Zubehör verbessert. Ich will damit nicht behaupten, dass meine Ténéré nun die perfekte Reiseenduro ist - zumindest nicht für jeden Anspruch oder jedes Einsatzgebiet. Aber aus meiner Sicht und für meinen persönlichen Einsatzzweck ist sie es nun.

Bereits im letzten Jahr haben wir die Ténéré 700 mit diversem Zubehör ausgestattet. Über den Winter wurde sie noch optisch aufgewertet und erstrahlt nun, dank der individuellen Folierung, die wir in Zusammenarbeit mit der Marzohl Werbetechnik AG in Reinach umsetzen durften, im 80er-Jahre-Rallye-Look.

 

Der letzte Schliff

Nun möchte ich euch noch die letzten Zubehörteile vorstellen, die ich zu Beginn der aktuellen Saison verbaut habe, um die letzten Kritikpunkte an der Maschine auszumerzen und das Bike aus meiner Sicht zu perfektionieren.

Weg mit dem „Bobblehead“
Das hier ist vermutlich das wichtigste Teil des gesamten Umbaus. Denn die nervigste Angewohnheit der Ténéré 700 ist der in der Szene liebevoll genannte Bobblehead.
Der Frontaufbau der Ténéré ist ab Werk nicht besonders stabil. Das führt dazu, dass er, besonders mit montiertem Navigationssystem, im Gelände und auf holprigen Strassen, stark mitschwingt, was auf Dauer ziemlich an den Nerven des Fahrers zerrt.
Für die Lösung dieses Problems gibt es im Zubehörmarkt mittlerweile verschiedene Teile. Die beste Variante für Navi-User kommt von Donnertech. Die sorgt nicht nur für Ruhe im Cockpit, sondern hält auch das Navigationssystem (Garmin oder TomTom) bombenfest an der richtigen Stelle. Ausserdem sind die gefrästen Aluteile echte Schmuckstücke. Cockpit-Stabilisator und Navihalter von Donnertech sind bei Pulver Moto in Rigisberg erhältlich.
 
 
Nie wieder Scheiben putzen
Die Frontscheibe und die seitlichen Windabweiser sind ab Werk transparent und eigentlich immer dreckig, da sie ohne Demontage auf der Innenseite nicht wirklich gereinigt werden können. Abhilfe schaffen die getönten Teile von WRS. Die werden zwar auch schmutzig, aber man sieht es von aussen zumindest nicht. Die in verschiedenen Ausführungen erhältlichen Teile können direkt im Shop des Herstellers bestellt werden.
 
Mehr Grip auf unbefestigten Strassen
Also gut - ich gebs zu, ich hab den Michelin Anakee Wild in erster Linie aufgezogen, weil er cool aussieht. Ich bin zwar hin und wieder auf Schotter oder Feldwegen unterwegs, die hätte ich aber fast genauso gut mit dem originalen Pirelli Scorpion STR fahren können. Was die Strassenperformance betrifft, war der Umstieg auf den Michelin Anakee Wild ein leichter Rückschritt. Er fühlt sich deutlich schwammiger an und vermittelt weniger Vertrauen in Schräglage als der Pirelli Scorpion STR - Schönheit muss halt leiden. ;) Nach kurzer Eingewöhnungszeit ist man mit dem Michelin Anakee Wild jedoch auch auf Asphalt recht sportlich unterwegs. Auf Schotter vermittelt er dafür die extra Portion Sicherheit, die ich als Offroad-Anfänger gut gebrauchen kann.
 
Zusätzlicher Schutz im Gelände
Auch wenn ich nur im leichten Gelände bzw. auf unbefestigten Wegen unterwegs bin, wollte ich die Ténéré trotzdem möglichst gut vor möglichen Schäden schützen. Der 5mm starke Motoschutz von Givi schützt nicht nur Krümmer und Unterboden des Bikes, sondern auch die exponierte Umlenkung des Federbeins.

Der Motorschutz ist ab Werk nur in satiniertem und eloxiertem Aluminium erhältlich. In meinem Fall wurde das Teil noch von Colortech in Baar schwarz-matt pulverbeschichtet. Die im Inneren angeklebten Distanzstücke aus Kunststoff überleben die Pulverbeschichtung übrigens unbeschadet, lösen sich aber wegen den hohen Temperaturen, die beim Einbrennen der Pulverbeschichtung entstehen, teilweise vom Alublech. Mit gutem Zweikomponentenkleber (z.B. Araldite) lassen sie sich jedoch einfach wieder befestigen.

Ebenfalls von Givi stammt der verbaute Sturzbügel. Er ist etwas kleiner und dezenter als der mächtige Bügel aus dem Yamaha Originalzubehör, ist aber trotzdem sehr stabil und schützt die Verkleidung zuverlässig vor Beschädigungen.

Die Handguards von Acerbis sind dank durchgängigem Stahlbügel deutlich stabiler als die etwas labrig wirkenden Originalteile, die eigentlich nur als Windschutz taugen. Das Modell „Supermoto“ passt fast wie angegossen an die Ténéré. Auf der rechten Seite wird es mit der Befestigung am Lenker, wegen dem Ausgleichbehälter, etwas eng. Das Problem lässt sich jedoch lösen, indem man auf dieser Seite auf die Montage eines Distanzstücks verzichtet.

Motorschutz und Handguards sind bei motochic und angeschlossenen Händlern erhältlich. Die Handguards von Acerbis könnt ihr beim Händlernetz der Freidig Moto-Active GmbH beziehen.

Für zusätzliche Sicherheit im Gelände sorgen diverse Schutzteile von KEDO, da sie empfindliche Teile wie Bremszangen, Ausgleichsbehälter, Bremspumpe und -leitungen sowie die ABS-Sensoren schützen.
Ausserdem hat KEDO noch ein System im Sortiment, mit dem sich die Höhe der Frontscheibe ohne Werkzeug verstellen lässt. Die Teile von KEDO können direkt im Onlineshop des Herstellers bestellt werden.
 
 
Der Umbau ist nun (fast) abgeschlossen
Nun ist die Ténéré 700 fertig. Das heisst aber nicht, dass man zwingend viel Geld und Arbeit in eine Ténéré 700 stecken muss, um aus ihr ein sehr gutes Adventure-Bike zu machen. Unerlässlich sind aus meiner Sicht nur das Gepäcksystem, die Griffheizung, die Adventure-Fussrasten und die Cockpit-Stabilisierung von Donnertech.

Doch so wie sie jetzt dasteht, ist sie für mich optisch sowie auch technisch (fast) die perfekte Allrounderin und somit war der Aufwand für mich gerechtfertigt. Ich kann mit dem Bike den Arbeitsweg zurücklegen, danach die kurze Feierabendrunde drehen und am Wochenende spontan meine sieben Sachen packen und einfach drauflos fahren.

Aber wieso ist sie nur fast fertig? Der Tankdeckel gefällt mir optisch nicht besonders und das LC-Display erfüllt zwar seinen Zweck, ist jedoch keine Zierde für das sonst sehr modern wirkende Bike. Falls ich mal auf passende Teile stosse, würde ich die gerne noch ersetzen.

Doch das ist das schöne am Customizing. Man hat an verregneten Tagen immer einen Grund in Zubehörkatalogen zu schmökern und wenn man fündig wird, kann man sich mit einem kühlen Bier und guter Musik in die Garage verziehen, um etwas zu schrauben.