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22. Oktober 2018Camping mit leichtem Gepäck
Es gibt nichts schöneres, als seine sieben Sachen zu packen, aufs Motorrad zu sitzen und einfach mal übers Wochenende der Nase lang zu fahren. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in der Schweiz und im benachbarten Ausland mehr als genug. Aber in der freien Natur zu schlafen, hat auch seinen Reiz.Wer mit Zelt und Schlafsack unterwegs ist, braucht natürlich eine Reise-Enduro mit grossen Koffern und fetten Stollenreifen. Oder doch nicht? Wir beweisen das Gegenteil. Naturliebhaber unter uns können mit einfachem, günstigem Equipment wunderschöne Herbsttage verbringen.
Der Lastesel für unseren „Ausflug in die Wildnis“ ist eine Yamaha Tracer 900 - ohne spezielles Reisezubehör. Unser Gepäck transportieren wir im Drybag von SW-Motech. Die wasserdichte Hecktasche lässt ich auf fast jedem Motorrad sicher befestigen, hat eine Kapazität von 35 Liter und kostet 82 Franken. Mehr braucht man nicht.
Übernachten in der freien Natur
Einige von euch werden jetzt sicher fragen, warum wir gerade jetzt, wo es immer kälter wird, einen Artikel zum Thema Camping publizieren. Der Herbst ist eigentlich die schönste Jahreszeit, um in der freien Natur zu übernachten. Vorausgesetzt man beachtet einige Grundregeln.In praktisch jeder Schweizer Gemeinde gibt es offizielle Feuerstellen. Diese sind während der Herbsttage kaum noch besucht und können problemlos als Übernachtungsplätze benutzt werden.
Alternativ dazu findet man viele schöne Plätze in Landwirtschaftszonen, die sich jedoch meistens in Privatbesitz befinden. Wir empfehlen deshalb, in solchen Gebieten kurz am nächstgelegenen Bauernhof halt zu machen und um Erlaubnis zu fragen. Das klappt in der Regel problemlos.
Doch egal wo ihr euer Lager aufschlagt, eines ist unbedingt zu beachten: Wir verlassen den Platz stets so, wie wir ihn vorgefunden haben. Das heisst, wir packen sämtlichen Müll wieder mit ein und machen nur an geeigneten und gut abgesicherten Stellen ein Feuer. Dann hat in der Regel auch niemand ein Problem damit, wenn ihr „wild zeltet“, auch wenn dies auf öffentlichem Grund streng genommen verboten ist.
Die richtige Ausrüstung
Für Zelt, Schlafmatte und Schlafsack kann man richtig viel Geld ausgeben - muss man aber nicht. Da wir einen Grossteil unseres Gepäcks auf dem Motorrad und nicht am Rücken transportieren, brauchen wir nicht um jedes Gramm zu feilschen. Trotzdem sollte man etwas auf das Packmass achten.Gerne zeigen wir euch die Ausrüstungsgegenstände, für die wir uns entschieden haben. Unsere Wahl ist sicher nicht das Mass der Dinge, aber wir haben gute Erfahrungen damit gesammelt, ohne dafür ein kleines Vermögen auszugeben.
Unser Zelt: MSR Elixir 2
Das Rucksackzelt von MSR ist hervorragend verarbeitet und bietet genug Platz für zwei Personen. Ausserdem ist es innert wenigen Minuten aufgebaut. Was uns an dem Zelt besonders gefällt, sind die beiden gegenüber liegenden Eingänge. So hat jeder Übernachtungsgast seinen eigenen Zugang und kann in der davor liegenden Apsis Schuhe und etwas Gepäck sicher verstauen.Das MSR Elixir 2 wiegt 2.24 Kilogramm und kostet bei Achermann Sport 289 Franken. Wer 450 Gramm sparen möchte, kann zum MSR Hubba NX 2 greifen. Das Leichtgewicht ist mit 419 Franken aber etwas teurer.
Die Schlafmatten: Exped Synmat Ultralight LW
In diesem Punkt haben wir uns für ein Premium-Modell entschieden. Natürlich gibt es deutlich günstigere Lösungen. Aber die sind in der Regel extrem sperrig. Die Ultralight-Variante der Exped Synmat ist verpackt kaum grösser als eine Bierdose und wiegt knapp 600 Gramm. Ausserdem isoliert sie super gegen die Bodenkälte und ist dank ihrer Höhe von 7cm sehr bequem. Mit dem mitgelieferten Pumpsack ist die Matte im Nu aufgeblasen.Die im Fachhandel erhältliche Matte kostet 189 Franken.
Deckenschlafsäcke Champion Lux von Outwell
Dieser Schlafsack wiegt 1,6 Kilogramm und ist mit einem Packmass von 43 x 22 cm eigentlich zu gross. Wir stehen jedoch auf Deckenschlafsäcke. Man hat darin richtig viel Platz und vor allem können wir sie zu einem grossen Schlafsack verbinden. Der Outwell Champion Lux ist in verschiedenen Online-Shops für rund 50 Franken erhältlich.Mumienschlafsäcke sind jedoch deutlich kleiner und leichter. Wenn ihr auf das Platzangebot im Deckenschlafsack verzichten könnt, seid ihr damit besser beraten. Qualitativ hochwertige Schweizer Produkte gibt es zum Beispiel von Mammut.
Raus aus der Komfortzone
Viele scheuen sich davor, im Zelt zu übernachten, wenn die Temperaturen Nachts in den einstelligen Bereich fallen. Aber es lohnt sich, gelegentlich die Komfortzone zu verlassen und etwas neues auszuprobieren. Falls ihr das bis jetzt noch nicht gemacht habt - versucht es einfach mal. Ihr werdet es nicht bereuen.Nächste Woche folgt der zweite Teil dieses Artikels, in dem wir euch zeigen, was wir während unserer Outdoor-Übernachtung feines gegessen haben.