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Ducati Monster – Königin der Landstrasse

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Fahrbericht von Manuela und Reto

Als die neue Ducati Monster zu Beginn der Saison 2021 vorgestellt wurde, hat sie einen Aufschrei in der Fan-Community ausgelöst. Ducati musste mit einer Tradition brechen und den geliebten Gitterrohrrahmen zugunsten der Gewichtsoptimierung opfern, was das optische Erscheinungsbild der Monster massgeblich veränderte. Da stellt sich natürlich die Frage: „Ist die neue noch eine echte Monster?“

Um das vor Ende der Saison 2021 zu klären, haben wir die neue Monster im Herbst noch ausgiebig für euch getestet.

 

18 Kilogramm Gewichtsersparnis

Zugegeben, eine Ducati Monster mit Gitterrohrrahmen ist ein wunderschönes Motorrad. Doch um zu trauern, ist es zu früh. Wer sich noch ein Stück Motorradgeschichte in die Garage stellen will, kann das immer noch tun und sich auf dem Gebrauchtmarkt bedienen. Auch wir haben uns in diesem Jahr eine Ducati Monster 1200 R gekauft. Ein Bike das gut in den Fuhrpark der moto-lifestyle-Redaktion passt und uns bestimmt noch sehr lange viel Freude bereiten wird.
 
Doch trotz aller Liebe zum rotglänzenden Gitterrohr, lassen sich die Vorteile der neuen Rahmenkonstruktion nicht wegdiskutieren. Die aktuelle Ducati Monster wiegt trocken gerade mal 166 Kilogramm. Das sind im Vergleich zum Vorgängermodell, der Monster 821, 18 Kilogramm weniger. Das lässt sich nicht mit einem Designmerkmal aufwiegen - selbst dann nicht, wenn dahinter eine jahrelange Tradition steht.

Stilvoll adaptiertes Gesicht

Trotzdem haben die Ducati-Designer versucht, den Stil der Monster soweit wie möglich zu erhalten. Das beste Beispiel dafür ist der Frontscheinwerfer. Die charakteristische runde Form wurde beibehalten und modernisiert, ohne dabei in einen künstlich wirkenden Retro-Stil zu verfallen. Im Rückspiegel ist die Italienerin ganz klar als Mitglied der Monster-Familie erkennbar.
 
Die Seiten- und Heckansicht hat sich hingegen stark gewandelt. Die ehemals runden Formen sind deutlich kantiger geworden, verleihen dem Bike jedoch einen sehr sportlichen Charakter. Besonders gut gelungen ist die Auspuffanlage, welche die Euro5 Norm erfüllt. Sie sieht nicht nur toll aus, sondern klingt auch so.

Einziger Kritikpunkt an der Optik ist das aufgeklebte Dekor am Tank. In diesem Bereich hätte Ducati endlich etwas nachbessern und der neuen Monster noch eine zusätzliche Schicht Klarlack spendieren können. Dies hätte, ohne wesentliche Mehrkosten zu verursachen, den Premium-Charakter des Bikes deutlich unterstrichen.
 

Ein echtes Kurvenmonster

Die neue Ducati Monster verfügt über alle gängigen elektronischen Systeme. Zur Standardausrüstung gehören voll einstellbares Kurven-ABS, Traktionskontrolle (DTC), Wheelie Kontrolle (DWC). Diese können über drei voreingestellte Programme (Sport, Touring, Urban) gesteuert werden, die jeweils auch wieder individuell angepasst werden können.

Wir empfehlen euch, vor einer Probefahrt die Einstellungen des Sport-Modus kurz zu überprüfen um sicher zu stellen, dass alle Parameter (Engine, DTC, ABS, DWC) auf der sportlichsten Einstellungsmöglichkeit gesetzt wurden (Stufe 1 oder „High“). Nur wenn diese Einstellungen vorgenommen wurden, kann der 937 ccm grosse Zweizylinder-Testastretta-Motor sein volles Potential entfalten und die 111 PS Spitzenleistung und 93 Nm Drehmoment auf die Strasse übertragen.

Die sportlichste Einstellung vorausgesetzt, wird die neue Ducati zum echten Kurvenmonster. Das Bike lässt sich mühelos in die nötige Schräglage legen, um dem gewünschten Radius zu folgen. Die Ducati Monster ist die Königin der Landstrasse. Daran hat sich nichts geändert.

Abgerundet wird der Kurvenspass noch mit dem hervorragend funktionierenden Quickshifter, der defnitiv zu den besten seiner Art gehört. Egal ob bei offenem oder geschlossenem Gas, hoher oder tiefer Geschwindigkeit - das Ducati Quick Shift System lässt sich ohne zu murren in beide Richtungen bewegen.

Die Ducati Monster ist in den Farben "Ducati Red", "Dark Stellt" und "Aviator Grey" erhältlich. Weitere Infos zur Monster und allen anderen Ducati Modellen findet ihr auf ducati.com.

Manuelas Fazit:

Ich war überrascht, wie einfach sich die neue Ducati Monster bewegen lässt. Die 18 Kilogramm Gewichtsreduktion sind sehr deutlich spürbar. Das Naked-Bike lässt sich spielerisch in jede Kurve dirigieren. Zudem erspart sie einem auf dem Parkplatz vor dem Restaurant so manche Schweissperle, weil sie sich auch mühelos rangieren lässt.

Besonders positiv ist mir die bequeme Sitzposition aufgefallen. Wie von der Marke gewohnt, sitzt man etwas sportlicher als auf vergleichbaren Bikes in der Kategorie. Trotzdem ist die Haltung auch nach mehreren Stunden im Sattel nicht ermüdend.

Das macht die neue Ducati Monster zu einem sehr vielseitigen Bike und zur idealen Begleiterin - egal ob auf der kurzen, sportlichen Feierabendrunde oder auf der mehrtägigen Tour über Pass- und Landstrassen.

Retos Fazit:

Die neue Ducati Monster ist nach wie vor eine echte Monster. Der charakteristische 937 ccm Zweizylinder-Testastretta-Motor passt sehr gut zum Naked-Bike, hängt wunderbar am Gas und ist meiner Meinung nach die erste Wahl, wenn es um maximalen Fahrspass auf Schweizer Pass- und Landstrassen geht.

Alle verbauten Komponenten funktionieren auf höchstem Niveau und lassen kaum Platz für Kritik. Das einzige, was mir während des Tests negativ aufgefallen ist, ist das bei direkter Sonneneinstrahlung schlecht ablesbare Display.

Ansonsten gibt es für das neuste Mitglied der Monster-Familie absolute Bestnoten. Auch ohne Gitterrohrrahmen ist und bleibt die Ducati Monster ein Premium-Bike, das Fahrspass, stilvolles italienisches Design und modernste Technik nahezu perfekt in sich vereint.