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Yamaha TMAX – Schweizer Sackmesser auf zwei Rädern

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Ein Fahrbericht von Reto

Es gibt viele alltagstaugliche Motorräder, mit denen man zur Arbeit fahren, anschliessend den kleinen Einkauf erledigen und am Wochenende alleine oder zu zweit Touren fahren kann. Trotzdem schwören viele Zweiradfahrer auf den Scooter. Vor allem im urbanen Gebiet sind dessen Vorteile nicht wegzudiskutieren.

Die meisten Scooter bieten unter der Sitzbank grosszügigen Stauraum und schützen die Beine nahezu perfekt vor Wind und Wetter. Auch ohne dicke, wasserdichte Motorradstiefel bleiben die Füsse bei feuchtem Wetter trocken und bleiben zudem auch noch sauber. Für alle, die ihren Arbeitsweg lieber mit Helm statt Virenschutzmaske zurücklegen, sind dies gewichtige Argumente für den beliebten City-Flitzer.

 
Aber die Tour am Wochenende macht mit dem Scooter keinen Spass. Zu wenig Leistung, schlechtes Fahrwerk und bescheidene Bremsen machen die Kurvenhatz über Schweizer Passstrassen zur Geisterbahnfahrt. Das heisst, wer ein Bike für den Alltag und gleichzeitig die nötige Portion Fahrspass möchte, muss zum Tourenmotorrad greifen und mit dreckigen Schuhen im Büro hocken? Nicht unbedingt – Yamaha hat die Lösung für Scooterbegeisterte mit Knieschleifergenen: der Sport-Scooter TMAX ist sozusagen das Schweizer Sackmesser unter den Zweirädern und der ideale Hybrid, wenn es darum geht, den Drahtseilakt zwischen Alltagstauglichkeit und Fahrspass möglichst perfekt zu meistern.

Komfortabel durch den Alltag

Was Alltagstauglichkeit und Ausstattung betrifft, ist der Yamaha TMAX der Bentley unter den City-Flitzern. Wer mit dem luxuriösen Sport-Scooter zur Arbeit fährt, kann sich wirklich nicht über mangelnden Komfort beschweren. Die Sitzposition ist aufrecht, sehr bequem und dank dem lang geschnittenen Fussraum können die Füsse wahlweise hinten oder in echter Criusermanier weit vorne platziert werden. Leider sind die Oberflächen der Trittbretter etwas zu glatt und bieten bei Nässe nur wenig Grip.

Die Sitzbank ist sehr breit und lang geschnitten, was dem Sitzkomfort auf beiden Plätzen zugute kommt. Darunter verbirgt sich ein grosszügig bemessener Stauraum, in dem ein Integral- oder zwei Jethelme problemlos untergebracht werden können. Der kleine Einkauf auf den Heimweg darf mit dem Yamaha TMAX, dank dem grossen „Kofferraum“, also ruhig etwas üppiger ausfallen. Auch in punkto Ausstattung werden TMAX-Fahrerinnen und -Fahrer verwöhnt: der Tempomat, die elektrisch verstellbare Frontscheibe, sowie die beheizbaren Griffe und die Sitzbank lassen sich bequem über die Bedienelemente am linken Griff steuern. Wer den TMAX noch mit einem Beinwärmer ausstattet und dazu eine gute, wetterfeste Motorradjacke trägt, kommt auch bei kalten Temperaturen ohne zu frieren durch den Alltag und kann das Auto fast das ganze Jahr zu Hause stehen lassen oder sich das GA sparen.

 

Grinsende Gesichter auf der Tour

Auf der Landstrasse lässt der Sport-Scooter seine Muskeln spielen. Der 560ccm grosse Paralelltwin macht mächtig Druck und sorgt dank 48PS Spitzenleistung für grinsende Gesichter unter dem Helm. Die dazu passende, sportliche Bereifung, das gut abgestimmte Fahrwerk und die kräftig zupackenden Bremsen runden das stimmige Gesamtpaket ab und machen den TMAX zu einem ernstzunehmenden Tourenbike, das sich selbst auf Schweizer Passstrassen nicht von der Motorradkonkurrenz verstecken muss.

Der Yamaha TMAX schafft den Spagat zwischen Touren- und Alltagstauglichkeit. Wer auf den Komfort und den Wetterschutz eines Scooters nicht verzichten möchte, trotzdem Wert auf ein gewisses Mass an Sportlichkeit legt und sich neben dem Scooter nicht noch ein Motorrad in die Garage stellen will, findet mit dem Yamaha TMAX den perfekten Begleiter für jede Situation.
 

Retos Fazit

Was Scooter betrifft, bin ich wirklich schwer bekehrbar. Ich bin eingefleischter Töfffahrer und es stört mich auch nicht, mal einen Tag mit dreckigen Schuhen im Büro zu sitzen. Also brauche ich eigentlich keinen extra Stadt-Flitzer.

Während der zwei recht kalten und regnerischen Testwochen bin ich jedoch täglich mit dem Yamaha TMAX zur Arbeit gefahren. In dieser Zeit habe ich den Komfort des luxuriösen Sport-Scooters schätzen gelernt und mich auch hin und wieder dabei ertappt, wie ich auf dem Nachhauseweg noch eine Extrarunde eingelegt habe – was ich normalerweise nur bei besseren Bedingungen tue. Also muss ich zugeben, dass selbst ich mich dem TMAX-Charme nicht vollkommen entziehen konnte.

Aus meiner Sicht ist der Yamaha TMAX trotzdem kein vollwertiger Ersatz für ein Tourenmotorrad – eine sinnvolle Alternative für Scooterfahrerinnen und -fahrer die etwas Motorradluft schnuppern, den Einsatzbereich ihres City-Flitzers etwas ausweiten, aber sich trotzdem kein zweites Bike in die Garage stellen wollen, jedoch schon. Trotzdem, für den Preis des Yamaha TMAX kann man sich einen kleinen Scooter und ein gutes Tourenmotorrad kaufen (z.B. NMAX 125 und Tracer 700). Ob man zwingend beides in einem braucht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Klarheit bringt, wie in den meisten Fällen, nur die Probefahrt beim nächsten Yamaha Partner.