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Jura – Genussfahrt durch malerische Landschaften

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Motorradtour durch den westlichen Jura

Heute nehme ich euch mit auf eine Tour durch den westlichen Jura, welcher von der Zentralschweiz erst nach längerer Anfahrt zu erreichen ist. Deshalb bin ich auch am Vorabend in die Region gefahren und habe dort im Hotel Le Mont-Vully, eine familiengeführte Perle, übernachtet. Von ebenda startet auch die Tour. Nach einem vorzüglichen Frühstück zieht es mich zuerst noch weiter den Hügel hoch, um durch möglichst wenig Ortschaften fahren zu müssen, ein grosses Merkmal dieser Tour!

Über die Ebene zwischen dem Neuenburger- und dem Bielersee steuere ich schnurstracks auf den Chasseral zu, dessen Anfahrt mit vielen Kurven lockt. Schon kurz nach Le Landeron tauche ich in ein jurassisches Kurvenwirrwarr ein, welches mich den ganzen Tag begleiten wird. Bei Lignières zweige ich kurz zur Rennstrecke ab und genehmige mir einen Blick auf das laufende Training.

 

Weitblick übers Mittelland und die Alpen

Dass die Rampe hoch zu Chasseral dicht bewaldet ist, ist wohl gar nicht so schlecht, so kann ich mich nicht von der Aussicht ablenken lassen. Denn diese ist in der Tat atemberaubend! Vom Parkplatz eröffnet sich mir in Richtung Süden eine Fernsicht über die drei Seen und das Mittelland bis hin zu den Alpen. Gleitschirme starten am Hang und fliegen in Richtung Bielersee.

Als ich den Chasseral über die Nordflanke wieder verlasse, tauche ich ein in das jurassische Landschaftsbild mit seinen saftigen Wiesen und den Steinmauern zwischen einzelnen Grundstücken und Feldern. Ich bewege mich vorrangig auf Nebenstrassen und treffe in den ländlichen Gegenden immer wieder auf grasende Kühe, welche schonmal auch auf der Strasse stehen können. Das Verkehrsaufkommen ist äusserst gering und ich kann mich ganz auf mich und meinen Yamaha TMAX Tech MAX konzentrieren, irgendwo anhalten, um die Aussicht zu geniessen, und auch sonst meinen Gedanken nachgehen. Über kleine Pässe und Hügel schlängle ich mich in Richtung Les Bois und von dort hinunter zum Doubs. Ich bin weitestgehend allein auf weiter Flur. Allerdings gilt es nach Les Bois zu Bedenken, dass zu Stosszeiten viele Frontaliers auf dieser Strecke unterwegs sind.
 

Auf Schleichwegen um die verstopften Städte

Im verschlafenen Biaufond stosse ich auf den Doubs, welcher dort sehr breit und malerisch ein Becken geformt hat, welches eine unberührte Idylle versprüht und mich nötigt, den Fotoapparat zu zücken. Entlang des Doubs führt mich dann eine sehr attraktive, kurvige Strasse nach Südwesten und dann wieder bergauf in Richtung La Chaux-de-Fonds. Keine Frage, dass Stadtgetümmel mit Stop-and-go ist nichts für mich, weshalb ich am Ende der Steigung rechts abbiege. Auf dieser Strasse herrscht ein zeitweises Fahrverbot (05:00-08:00 und 16:00-18:00), weshalb es gilt, die Tour entsprechend zu planen. Der Grund leuchtet schnell ein: Dieser Schleichweg war offensichtlich weitherum berühmt-berüchtigt, um dem Stau in den Städten La Chaux-de-Fonds und Le Locle zu entkommen, weshalb die Regierung dieses per zeitlich begrenztem Fahrverbot abgestellt hat. Und das im Übrigen nicht nur auf dieser Strecke, sondern grossflächig im gesamten Gebiet zwischen den beiden Städten und der Grenze zu Frankreich. Zu den erlaubten, verkehrsarmen Zeiten finde ich mich auf kleinen Strassen wieder und passiere kleine Weiler und Bauernhöfe auf einer malerischen Hochebene, äusserst friedlich.

Kurz nach Les Brenets erreiche ich den Col des Roches, ein atemberaubender Ort. Durch Tunnels oder sonst in den Stein gehauene Strassen entstand hier eine Verzweigung direkt an der Grenze zu Frankreich. An diesem geschichtsträchtigen Ort gibt es auch beeindruckende unterirdische Mühlen aus dem 17. Jahrhundert zu besichtigen, welche einen Besuch absolut wert sind. Lernfahrer und solche, die nicht via Frankreich fahren mögen, fahren hier am Mühlenmuseum vorbei und via den Friedhof von Le Locle und die Ortschaft La Brévine, um beim Lac des Taillères wieder auf meine gefahrene Route zu gelangen. Auf der Suche nach einer höheren Anzahl von Kurven mache ich in der Folge jedoch zwei kleine Abstecher nach Frankreich und fresse ein paar zusätzliche Bögen.
 

Von Tal zu Tal über bezaubernde Landschaften

Nach dem malerischen Lac des Taillères verlasse ich die Senke um La Brévine und erreiche über einen Hügelzug das Val de Travers. Gerade dieser Abschnitt bietet eine Bilderbuchlandschaft, welche auch aus einem Werbekatalog für den westlichen Jura stammen könnte, mitsamt den Jurassier Häusern, Pferden und Kühen. Die folgende Ortschaft Les Verrières ist natürlich untrennbar mit der Geschichte der Bourbaki-Armee verknüpft, welche an einer Ausstellung im dortigen Rathaus auch miterlebt werden kann. Den folgenden, gut ausgebauten, Anstieg aus dem Val de Travers hinaus inhaliere ich mit sportlicher Fahrweise mit dem TMAX, sehr zur Verwunderung von zwei Bikern mit starken Naked Bikes, welche mich einfach nicht abschütteln können. Der Kurvenspass beschert mir ein regelrechtes „Tälerhopping“ durch unvergessliche Landschaften. Nach Vuiteboeuf folge ich dem Flüsschen Arnon ein Stück, um danach wieder bergauf nach Villars-Burquin zu gelangen. Ohne dem dortigen Käseladen einen Besuch abzustatten und ein paar lokale Spezialitäten zu ergattern, kann ich unmöglich weiterfahren. Die Käserei ist täglich geöffnet, bloss am frühen Nachmittag ist jeweils für ein paar Stunden geschlossen.

Vom Neuenburgersee zum Creux-du-Van

Auf der Abfahrt mit bombastischer Aussicht hinunter zum Neuenburgersee ändert sich das Landschaftsbild komplett. Ich passiere erneut Rebberge und muss dem Verlangen widerstehen, in einem der Domaines eine ausgedehnte Weindegustation zu geniessen. Diese landschaftlich reizvolle Schlaufe ist natürlich nur meiner Kurvengier geschuldet, denn ich habe ein ganz klares Ziel vor Augen: Über traumhafte geschwungene Strassen führt mich meine Route zum Creux-du-Van. Diese sichelförmige, senkrecht abfallende Felswand ist nicht zum ersten Mal das Ziel einer Ausfahrt von mir. Ich sauge den majestätischen Anblick immer wieder gerne in mich auf!

Mittelalterliche Perlen

Sattgesehen fahre ich wieder weiter. Mein Weg führt mich zurück ins Val de Travers. Und falls ich mir dessen nicht bewusst gewesen wäre, passiere ich in Couvet eine Absinthe-Destillerie mit grossem Verkaufslokal. Das ist die Gelegenheit, auf dieser Tour ein Fläschchen des sagenumwobenen Destillats zu erwerben. Natürlich ist die Landschaft längst wieder Jurassisch und nach einer Weile erreiche ich das mittelalterliche Städtchen Valangin. Ein kurzer Stopp und Spaziergang lohnt sich hier sehr, denn die hervorragend erhaltenen Häuser um die kurze Hauptgasse mit Stadttor sowie dem Schloss und der uralten Kirche sind absolute Blickfänge!

Mittlerweile ist es später Nachmittag geworden und langsam zieht es mich zurück ins Hotel. Ich habe die Wahl, durch Neuenburg und ein Stück Autobahn den schnellen und langweiligen Weg zu nehmen oder aber noch einmal über den Chasseral ein paar Kurven zu schnupfen. Natürlich entscheide ich mich für letzteres und lege meine Route über die Altstadt von Le Landeron und die Seepromenade in Erlach. Beide Orte bieten sich für eine Kaffeepause an. Nach der kurzen Heimfahrt lasse ich meine Seele ob dem erlebten auf der Terrasse mit Seeblick meines Hotels Le Mont-Vully baumeln und einen Tag voller schöner Eindrücken ausklingen.

Handynavigationsdaten inkl. GPX-Export findet ihr auf calimoto.com:
Westlicher Jura (299 km / 5:30 h)

Yamaha TMAX Tech MAX

Der zu Recht Sportroller genannte TMAX ist beileibe nicht nur für urbane Fortbewegung geeignet. Auch sportliche Etappen und Wochenendausflüge meistert er ohne jegliche Einschränkungen in Funktion oder Fahrspass. Gerade die Konnektivität des grossen TFT-Mäusekinos mit Navigation half mir sehr bei meiner Tour durch den westlichen Jura, genauso wie das straffe Fahrwerk und die wirksamen Bremsen.

Detaillierte Fahreindrücke zum neuen Yamaha TMAX Tech MAX findet ihr im aktuellen Fahrbericht.