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Yamaha MT-09 – Revolution einer Ikone?

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Fahrbericht der aktuellen Yamaha MT-09 / MT-09 SP

„Revolution of the Icon“ mit diesem Slogan wirbt Yamaha selbstbewusst für die neuste Ausgabe ihres heiss begehrten Nakedbikes. Oft stehen hinter solch episch wirkenden Sprüchen eher kleinere Modellanpassungen, welche die Fachpresse vor harte Herausforderungen stellen.

Da schleicht sich hin und wieder ein Gefühl der Bewunderung für die erbrachte redaktionelle Leistung ein, wenn man den Testbericht im Fachmagazin liest, indem die neuste Ausgabe des Bikes xy über mehreren Seiten gefeiert wird, das die Euro-5-Norm erfüllt, über ein etwas höher auflösendes TFT-Display verfügt und als absolute Sensation noch einen Regenfahrmodus zur Verfügung stellt, auf den angeblich die halbe Welt gewartet hat.

 
Schön, dass die neue Yamaha MT-09 diese Art von journalistischer Kreativität nicht fordert. Denn die Yamaha Ingenieure haben für die Aufwertung der aktuellen MT-09 wirklich mit der grossen Kelle geschöpft. So ist es eine wahre Freude, diesen Fahrbericht zu schreiben.

Neue Optik mit aktuellem MT-Gesicht

Auf die neue, polarisierende Frontansicht sind wir schon im Fahrbericht der Yamaha MT-07 eingegangen. Deshalb ersparen wir uns die Mühe, hier noch einmal viele Worte darüber zu verlieren. Nur ganz kurz: wem die Optik auf den Fotos nicht gefällt, dem empfehlen wir das Bike mal live und auch mit dem optional erhältlichen, kleinen Windschild zu betrachten.

Was aber unbestritten super cool aussieht, sind die, an der von uns getesteten SP-Variante, schwarz beschichteten Gabel-Tauchrohre. Die passen perfekt zum dunklen Farbschema der SP, das direkt vom exklusiven „Icon Performance“ der R1M abgeleitet wurde.
Wäre die Schwinge auch noch in Schwarz gehalten, würde das den „bösen Auftritt“ aus unserer Sicht perfekt abrunden. Aber die gebürstet eloxierte Aluminiumschwinge steht dem Nakedbike auch sehr gut.
 

Das volle Elektronik-Paket

Sitzt man im Sattel der MT-09, bleibt auf den ersten Blick alles beim Alten. Die gewohnt aufrechte Sitzposition trägt zum einfachen Handling bei und lässt auch längere Etappen am Stück zu, ohne unnötig zu ermüden. Das neue TFT-Display ist trotz der bescheidenen Grösse von 3.5 Zoll gut ablesbar und beinhaltet alle relevanten Informationen. Unter anderem die Einstellungen für die elektronischen Fahrhilfen. Die neue 6-Achseln Trägheits-Messeinheit stammt aus der Yamaha R1 und beinhaltet das Traktionskontrollsystem, das Slide Control-System und das Lift Control-System sowie das obligatorische ABS. Die ersten drei genannten Systeme sind in jeweils drei Stufen regelbar. Das tolle daran ist, dass man alle Parameter auf 1, die sportlichste Stufe, einstellen und vergessen kann. So bleibt die Elektronik kaum spürbar und greift wirklich nur dann ein, wenn es nötig ist, ohne den sportlichen Charakter der MT-09 zu verfälschen.

Angepasste Getriebeübersetzung

Auf die aktuelle Saison wurden die ersten beiden Gänge der MT-09 etwas länger übersetzt. Ob man das gut findet oder nicht bleibt Geschmackssache. Auf der positiven Seite ist zu vermerken, dass sich dadurch das Handling in Spitzkehren verbessert hat, da die Lastwechselreaktionen in den unteren Gängen entschärft wurden. Andererseits stehen nun im zweiten Gang bei 7000 Touren bereits 95 km/h auf dem Tacho. Das heisst, an der Stelle wo das maximale Drehmoment von 93 Nm anliegt und somit streng genommen das optimale nutzbare Drehzahlband beginnt, ist auf der Landstrasse schon Ende der gesetzlich vorgeschriebenen Fahnenstange.

Aber keine Angst, auch mit dem angepassten Getriebe bietet der 119 PS starke Dreizylinder mehr als genug Power, um das Bike sportlich zu bewegen. Und wer sich die „alte Aggressivität“ der MT-09 zurück wünscht, kann immer noch ein kleineres Ritzel einbauen und die Gesamtübersetzung entsprechend anpassen.

 

Lohnt sich der Aufpreis für die SP?

Ich halte die Yamaha MT-09 schon seit Jahren für eines der besten Nakedbikes für den Landstrasseneinsatz. Da sie auf die aktuelle Saison noch massgeblich verbessert wurde, hat sich daran natürlich nichts geändert. Deshalb möchte ich anstelle des Fazits kurz auf die beiden erhältlichen Versionen eingehen. Wir haben die SP getestet, sind aber auch die Standard-Ausführung Probe gefahren.

 
 
Die Sitzbank ist im Yamaha Zubehörprogramm erhältlich und kann auch auf der Standard-Ausführung verbaut werden. Der Tempomat ist bei einem Nakedbike meiner Ansicht nach „nice to have“. Bleibt noch das Fahrwerk, das zugegebenermassen spürbar feiner reagiert.

Ist man ohne dieses Upgrade schlechter unterwegs oder hat weniger Fahrspass? Nein. Lohnen sich die 2000 Franken Aufpreis für die SP-Version? Für jemanden, der Wert auf Perfektion legt und zudem Freude daran hat, ein spezielles Bike zu besitzen - ja.

Welche Variante besser passt, muss jeder für sich entscheiden. Die Bikes stehen aktuell für Probefahrten bereit. Über Verfügbarkeit und Lieferfristen könnt ihr euch beim Yamaha Partner in eurer Region informieren.