Es geht wieder aufwärts!
Nachdem ich durch Sennwald in Eichberg ankomme, erschnüffelt meine Bikernase kurviges Geläuf nach Appenzell hinauf, von welchem ich auch nicht enttäuscht werde. Gerade auf so schmalen Strässchen ist es auch mit der leichten
Yamaha XSR700 Legacy eine Freude, gediegen Kurven zu swingen und dem Alltagsstress zu entfliehen.
Wer Appenzell noch nicht gesehen hat, wird den historischen Dorfkern dort bei einem Kaffee und Appenzeller Biberli (Gebäck) bestimmt geniessen. Via Gais düse ich danach gen Altstätten und bin ein weiteres mal von der grandiosen Aussicht über das Rheintal bis weit nach Österreich hinein beeindruckt. Jedoch schaue ich lieber auf das Flachland hinunter, als mich tatsächlich mit dem Töff dort herumzutreiben, weswegen ich links Richtung Trogen abbiege, was sich erneut als Volltreffer entpuppt. Die schmale Strasse weist kaum eine Gerade auf, ich swinge locker von links nach rechts. Auch fällt mir auf, dass es im Appenzellerland tatsächlich noch längere ausserorts-Strecken gibt. Will heissen, man kann den Kurvengenuss auch mal länger als 5 Kilometer geniessen, ohne von der nächsten 50-er Tafel eingebremst zu werden.
Von einem weiteren historischen Dorfplatz in Trogen mit ziemlich spezieller Verkehrsführung (aufpassen!) fahre ich via Heiden in Richtung Fünfländerblick. Dies ist ein weiterer sagenhafter Aussichtspunkt mit Restaurant, diesmal mit Bodensee und mäandrierendem Rhein, welchen man bei gestilltem Hunger oder Durst übrigens auch gut von einer Bank in der Nähe des Parkplatzes geniessen kann.
Durch Kurven den Kurvenhunger geweckt
Mein Weg führt mich danach weiter nach Wienacht, Thal, Wolfhausen, wobei ich hemmungslos dem Kurvenwahn fröne und ich frage mich, weshalb ich so selten hier bin. Von da aus heisst mein Ziel die Schwägalp, welche in dieser Region einfach nicht fehlen darf. Die Route führt dabei attraktiv durch die so typische hügelige Landschaft. Erfreulicherweise haben die Strassenbauer dafür gesorgt, dass auch auf der Anfahrt die Reifenflanken in keiner Weise zu selten genutzt werden, geschweige denn über die Schwägalp selbst.
Über diese vielbesungene Strasse mit formidabler Sicht auf den Säntis brauche ich hier nicht viel zu sagen. Empfehlung: Ausprobieren! Danach führt mich die Strasse noch via Wildhaus und Grabs zurück nach Sargans, was im Vergleich zu dem vorher absolvierten Kurvenvergnügen nicht dermassen ereignisreich ist. Auf jeden Fall ist diese Motorradtour eine vorzügliche Entdeckungsrunde für solche, die das Appenzellerland noch nie bereist haben.
Handynavigationsdaten inkl. GPX-Export findet ihr auf calimoto.com:
Rheintal-Liechtenstein-Appenzell (254 km / 5:03 h)