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Schweizer Reiseendurostrecken: Morgetebach

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Was sind Reiseendurostrecken?

Dabei handelt es sich um eine Artikelserie in unserer Tourenrubrik, in der wir euch Tracks vorstellen, die besonders für Reiseenduros geeignet sind. Wer hier harte Offroadpassagen erwartet, den müssen wir leider enttäuschen.

Die in dieser Rubrik gezeigten Routen sind in der Regel nicht durchgängig asphaltiert und deshalb mit Bikes, die über etwas mehr Federweg verfügen, komfortabler befahrbar. Grosse Herausforderungen an das Fahrkönnen werden sie jedoch nicht stellen. Es geht nur darum, etwas abseits der stark befahrenen Passstrassen unterwegs zu sein und ein wenig tiefer in die Natur einzutauchen.

 

Wenn möglich unter der Woche befahren

Auf dieser Strecke bewegen wir uns im Hoheitsgebiet der Wanderer und Mountainbiker. Wir bemühen uns deshalb, diese Route mit grösstmöglicher Vorsicht zu befahren und auf alle, die neben uns die alpine Landschaft geniessen wollen, Rücksicht zu nehmen. Deshalb empfehlen wir, diese Route wenn möglich unter der Woche und ausserhalb der Ferienzeit zu befahren.

"E Zwänzgernote passt scho“

Der Sommer neigt sich schon dem Ende zu, als ich mit der stollenbereiften Ténéré 700 ins Simmetal fahre. Kurz nach der Ruine in Weissenburg biege ich rechts ab, in die Strasse die Richtung Alp Morgeten führt. Danach erreiche ich die rostige Baggerschaufel, die mit einem Robotterarm ausgestattet wurde, welcher mich freundlich dazu auffordert, den Wegzoll zu begleichen.

Neben der kreativ gestalteten Kasse steht ein Schild. Hier sollen vermutlich die benötigten Informationen zur Alpstrasse stehen. Doch leider ist das Blatt Papier, das an das Holzschild getackert wurde, völlig ausgeblichen. Keine Chance hier irgendwas zu erkennen. Da gleich daneben ein bedrohliches Fahrverbotsschild am Wegeingang thront, bin ich kurz davor, die Übung abzubrechen und unverrichteter Dinge wieder abzuziehen.

Zum Glück fährt in diesem Moment ein Einheimischer auf seinem Traktor vorbei, der auf mein Handzeichen anhält, um mich aufzuklären. Auf meine Frage ob ich hier fahren darf und wieviel ich dafür bezahlen müsse, antwortet er kurz und bündigt: „Gheisch ä Zwänzgernote inne - das passt schoo“.
 

Weiter bis zum 80 Meter hohen Wasserfall

Nachdem ich die Bagger-Roboter-Kasse gefüttert habe, fahre ich guten Gewissens am Fahrverbotsschild vorbei, weiter in Richtung Alp Morgeten. Es gibt immer wieder Stellen, wo sich ein Zwischenstopp lohnt. Der erste ist die bekannte Hängebrücke - die hebe ich mir jedoch für den Rückweg auf.

Vor der Alp Morgeten, am Ende des Bunschentals, ist aber spätestens Zeit für eine Rast. Hier fällt der Morgetebach in einem imposanten Wasserfall über 80m von der Alp ins Tal hinunter. Auch Ende Sommer, mit eher spärlichem Wasserfluss, noch ein prächtiger Anblick.
 

Alp Morgeten - freiwillig 80

Am Eingang zur Alp Morgeten hängt das beste Schild, das ich je an einem Dorfeingang gesehen habe: freiwillig 80! Die hier heimischen Älpler scheinen coole Typen zu sein. :) Aber nein, ich fahre trotzdem nicht mit 80 durch den kleinen Wiler. Das wäre auch schade. Die Alp sieht fast aus wie ein kleines Ballenbergmuseum. Hier muss man einfach anhalten und dieses wunderschöne Stück Heimat geniessen.

Von der Alp ist es nicht mehr weit bis zum Ende der befahrbaren Schotterstrasse. Oben angelangt, bestaune ich eine Weile den Ausblick auf die wunderschöne Berglandschaft, bevor ich wieder zurück ins Tal fahre.

Natürlich lege ich noch einen letzten Stopp bei der Hängebrücke ein. Diese wurde 2013 gebaut, ist 111 Meter lang und führt über den Morgetebach der sich 111m tiefer durch die Schlucht schlängelt. Ein krönender Abschluss für eine wunderschöne Reiseendurostrecke.

Yamaha Ténéré 700

Die Yamaha Ténéré 700 ist nicht nur ein Bike für Hardcore-Motorradreisende, die stundenlang über Schotterpisten brettern. Das Freiheitsgefühl, das dieses Bike ausstrahlt, hat extremes Suchtpotential.

Die Faszination dahinter ist einfach: Die Ténéré 700 bringt uns die Leichtigkeit des Motorradfahrens zurück. Keine Fahrmodi, kein elektronisch einstellbares Fahrwerk, keine Traktionskontrolle - einfach ein gut abgestimmtes Bike, das in jeder Situation funktioniert.

Aus unserer Sicht ist die Ténéré 700 das ideale Tourenbike. Sie gehört seit Anfang 2020 zu unserem Fuhrpark und da wird sie noch eine sehr lange Zeit bleiben.