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31. Oktober 2025Auf den Spuren von Wilhelm Tell
Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, muss ich zugeben, dass ich in Geschichte kein Ass war. Aber die Nationallegende Wilhelm Tell und die berühmte Szene mit dem Apfel und der Armbrust kenne ich, und ich muss auch sofort daran denken, wenn ich vor dem Telldenkmal in Altdorf stehe. Genau hier startet meine Tour mit Julia, unserem jüngsten Mitglied im Redaktionsteam von moto-lifestyle.ch.
Auf den Strassen des historischen Ortes, welcher am Fusse des Gotthardmassives liegt, ist es noch ruhig. Das Wetter spielt zurzeit noch mit. Die Frage ist, wie lange es noch dauert bis sich die ersten Regenwolken bilden.
Die Erstkilometer führen an kleinen Dörfern wie Bürglen und Spiringen vorbei. Die Route schlängelt sich sanft hinauf und wir merken, dass wir uns unserem ersten Pass nähern. Bevor wir ihn jedoch passieren, lassen wir eine wunderschöne Aussicht auf hohe Berge, weidende Kühe und grüne Wiesen hinter uns. Unsere Maschinen arbeiten sich durch Serpentinen und enge Strassen, vorbei an Wasserfällen und massiven Felswänden. Ein wahrer Traum für Motorradfahrer!
Der Klausenpass und das Unwetter
Auf der Klausenpasshöhe von 1’948 m.ü.M weht ein frischer Wind. Hier oben zwischen Uri und Glarus ist die Welt still. Nur das Rauschen des Windes und das Klirren der Kuhglocken begleiten die Aussicht auf die gewaltige Bergkulisse. Ein kurzer Halt und ein paar Fotos später sitzen wir aber bereits wieder auf unseren Maschinen und es geht hinab ins Glarnerland.
Die Abfahrt Richtung Linthal ist ein Genuss. Die Strasse zieht sich in weiten Bögen den Hang hinunter, und der Blick reicht bis ins Tal der Linth. In den tieferen Lagen wird es schnell wärmer. Die Ortsschilder von Rüti, Diesbach und Glarus lassen wir schnell hinter uns. Die Landschaft verändert sich rasant und das raue Hochgebirge weicht sanften Hügeln und grünen Wiesen.
Kurz vor Näfels holt uns dann aber der Regen ein. Wir machen einen kurzen Stopp auf einem Parkplatz und ziehen unsere Regenkombis an. Dank unserer neongelben Jacken sind wir gut sichtbar und trotzen dem Regen mit einem Lächeln auf den Lippen. Fünf Minuten später fahren wir wieder im Trockenen und entscheiden uns, die Regenklamotten wieder zu verstauen.
Wir biegen Richtung Filzbach ab und schon liegt der Walensee in all seiner Tiefe und Klarheit vor uns. Das dunkelgrüne Wasser schimmert zwischen den steilen Felswänden der Churfirsten. Im Hotel Café Seeblick gönnen wir uns eine wohlverdiente Pause und geniessen bei Burger und Steak den Blick auf den See.
Durch das Rheintal nach Landquart und Trimmis
Nach Walenstadt öffnet sich das Tal und wir folgen der Route durch Sargans in Richtung Landquart. Der Verkehr nimmt zu und die Täler werden weiter – ein Zeichen, dass wir in der weiten Ebene des Rheintals angekommen sind. Hier wechseln sich Dörfer und Felder ab, eingerahmt von den Bergen Graubündens und des Sarganserlands. Wenn wir mit dem Motorrad durch Bad Ragaz fahren, legt sich ein Hauch von Eleganz über die Landschaft. Die gepflegten Alleen, die blühenden Parks und die Fassaden des Grand Resort Bad Ragaz wirken wie eine andere Welt. Bei Landquart biegen wir in Richtung Trimmis ab. Ein kleiner Ort mit herrlichem Blick auf das Calanda-Massiv.
Hinter Chur und Reichenau folgen wir dem Vorderrhein aufwärts, vorbei an Ilanz und Disentis/Mustér. Hier wird die Landschaft wieder wilder, enger und ursprünglicher. Der Fluss rauscht tief unten im Tal und die Strasse windet sich an schroffen Felsen entlang. Die Steigung nimmt zu, und mit jedem Kilometer nähern wir uns dem Hochgebirge.
Nach Disentis beginnt die Auffahrt zum Oberalppass. An dieser Stelle schlägt das Herz jedes Motorradfahrers höher. Kurve um Kurve zieht sich die Strasse hinauf, die Luft wird dünner und der Himmel weiter. Wir schalten die Gänge runter, legen uns in die Kehren und geniessen unser Zusammenspiel mit Maschine und Asphalt.
Ein Leuchtturm für den Oberalppass
Auf 2’044 Metern über dem Meeresspiegel erreichen wir die Passhöhe. Symbolisch für die Quelle des Rheins steht hier ein roter Leuchtturm. Ein kurioser, aber charmanter Anblick! Der Wind pfeift frisch und die Aussicht über die Bergketten ist atemberaubend. Wir stellen die Motorräder ab, ziehen die Handschuhe aus und geniessen den Moment. Hier oben scheint die Zeit stillzustehen. Von der Passhöhe aus hat man einen herrlichen Rundblick über die Talschaften von Uri und Graubünden.
Die Abfahrt nach Andermatt ist kurvenreich, anspruchsvoll, aber auch spektakulär. Mit jedem Höhenmeter wird die Landschaft grüner und die Luft wärmer. Von Andermatt aus geht es weiter hinab, vorbei an der legendären Teufelsbrücke, immer entlang der Reuss. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung zurück nach Altdorf.
Diese Rundfahrt hat alles, was das Herz begehrt: Seen, Täler, unzählige Kurven, grandiose Alpenpässe und genug landschaftliche Abwechslung, um den ganzen Tag lang in Staunen zu verbringen. Die Strecke ist anspruchsvoll, aber nicht überfordernd. Sie ist ideal für eine ausgedehnte Tagestour mit vielen Möglichkeiten für Pausen, Fotos und um tolle Erinnerungen zu sammeln.
Navigationsdaten
Handynavigationsdaten inkl. GPX-Export findet ihr auf calimoto.com:
Klausen-Oberalppass: 218 km / 5 h
Die beliebte Navigations-App für Motorradtouren ist für Apple iOS und Android erhältlich.
Fabiennes Yamaha MT-07 Y-AMT
Fabienne fährt die neue Yamaha MT-07 seit Beginn der Saison 2025. Das beliebte japanische Naked Bike wurde mit der aktuellen Modellgeneration komplett überarbeitet. Neben dem neuen Styling, das von der MT-09 übernommen wurde, verfügt sie über eine elektronische Drosselklappe, Fahrmodi, eine einstellbare Traktionskontrolle, leichte SpinForged-Felgen, ein 5-Zoll-TFT-Farbdisplay mit Handy-Konnektivität und Navigation, neue intuitive Schalter, selbstrückstellende Blinker und ein neues voll einstellbares Fahrwerk mit Upside-Down-Federgabel.
Zudem ist die MT-07 nun optional mit dem neuen automatisierten Schaltgetriebe Y-AMT von Yamaha erhältlich, wodurch sie zum am besten ausgestatteten Motorrad in ihrer Klasse wird. Yamahas Getriebeinnovation ermöglicht sowohl vollautomatisierte Schaltvorgänge in zwei verschiedenen Fahrmodi (D und D+) als auch manuelles Schalten über Betätigung des Wipp-Schalters.
Julias Suzuki GSX-8S EVO
Die Suzuki GSX-8S besticht durch ihr gelungenes Design, ihre gute Ausstattung und ihre hervorragenden Fahreigenschaften. Letztere verdankt sie unter anderem den hochwertigen Fahrwerkskomponenten von KYB, den kraftvoll zupackenden Bremsen von Nissin und ihrem niedrigen Gewicht von 202 kg (fahrfertig). Die Sitzposition ist, wie von einem Naked Bike erwartet, angenehm aufrecht, zudem ist die GSX-8RS dank der moderaten Sitzhöhe von 810 mm äusserst zugänglich.
Die sportliche Suzuki verfügt ab Werk über einen Quickshifter, ein gut ablesbares TFT-Display, eine in drei Stufen einstellbare Traktionskontrolle (TC) und drei wählbare Fahrmodi (SMDS), welche das Ansprechverhalten des Motors beeinflussen.
Das von Julia gefahrene Sondermodell GSX-8S EVO bietet zusätzlich ein kurzes Heck, LED-Blinker, einen Windabweiser und einen Bugspoiler. Zudem wird die EVO mit einem von vier wählbaren Dekorkits ausgeliefert.

























