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Motorradanprobe – welche Yamaha Tracer passt zu dir?

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Fünf Modelle stehen zur Wahl

Früher war alles einfacher. Die Auswahl war kleiner und das passende Motorrad für den eigenen Einsatzzweck und Fahrstil schnell gefunden. Heute bieten fast alle Motorradhersteller eine sehr breite Auswahl an verschiedenen Modellen und Ausstattungsvarianten an. Die Suche nach dem passenden Motorrad wird immer mehr zur Mammutaufgabe.

Seit der Gründung von moto-lifestyle.ch im Jahr 2015 arbeiten wir eng mit Yamaha Schweiz zusammen und konnten so von der Einführung der Tracer Modellreihe bis heute alle Entwicklungsschritte der Sport Touring Bikes hautnah mitverfolgen. Perfekte Voraussetzungen, um euch einen Überblick über die verschiedenen Modelle zu geben.

 
Da wir mit Fug und Recht behaupten können, dass Yamaha die Tracer Modelle in den letzten acht Jahren kontinuierlich verbessert hat, beschränken wir unsere Empfehlungen auf die fünf aktuell erhältlichen Modellvarianten.

Yamaha Tracer 9 Modelle - die Muskulösen

Publikumsliebling und eindeutig die stärkere der beiden Schwestern ist die Yamaha Tracer 9. In ihrer Brust schlägt der aus der MT-09 bekannte CP3-Motor. Der Reihendreizylinder leistet 119 PS und glänzt mit einem Drehmoment von satten 93 Nm. Genug Power, um auch zu zweit inklusive Gepäck sportlich unterwegs zu sein.

Die Yamaha Tracer 9 wird in drei Ausstattungsvarianten angeboten: Tracer 9, Tracer 9 GT und Tracer 9 GT+.

Yamaha Tracer 9 - die Basisausstattung

Die günstigste Variante der Tracer 9 Familie geht für 12’690 Franken über den Ladentisch. Das attraktive Paket enthält bereits praktisch alles, was man für das sportliche Asphaltabenteuer benötigt. Neben dem bereits erwähnten, sensationellen CP3-Motor bietet die Tracer 9 ein voll einstellbares Fahrwerk und ein umfangreiches Elektronikpaket. Letzteres verfügt neben mehreren Fahrmodi auch über die von der R1M inspirierte 6-Achsen Inertial Measurement Unit (IMU), die mehrere einstellbare Fahrassistenzsysteme zuverlässig und unauffällig regelt.

Wer ein sportliches Sport Touring Bike für komfortable Tagestouren sucht, ist mit der Yamaha Tracer 9 gut beraten und braucht ausser dem optional erhältlichen Quickshifter für 311 Franken kein Zubehör. Sind aber längere, mehrtägige Touren geplant, ist die Tracer 9 GT die bessere Wahl. Denn wer die Tracer 9 noch mit Koffersystem und Griffheizung ausstattet, kommt auf einen Verkaufspreis von 14’982 Franken.
 

Tracer 9 GT - vollwertiges Reisemotorrad mit semi-aktivem Fahrwerk

Die mittlere Ausstattungsvariante kostet 15’490 Franken und wird mit Seitenkoffern, Griffheizung und Quickshifter ausgeliefert. Damit liegt sie ausstattungsbereinigt 508 Franken über der Tracer 9, hat aber einen entscheidenden Vorteil. Die GT-Variante verfügt über das semi-aktive KYB-Fahrwerk, das sich elektronisch innert Sekunden an den eigenen Fahrstil, Strassen- und Beladungszustand anpassen lässt.

Wer seine Tracer 9 also mit Koffersystem und Griffheizung ausstatten möchte, greift auf jeden Fall zur Yamaha Tracer 9 GT. Das bessere Fahrwerk ist den kaum nennenswerten Aufpreis allemal wert.
 

Tracer 9 GT+ - auf dem neusten Stand der Technik

Wer weitere 1’700 Franken vom Sparkonto plündert, wird stolzer Besitzer des Topmodells. Als erstes fallen die beiden Farbvarianten ins Auge. Die grau-schwarze Lackierung mit goldenem Liner, genannt Power Grey, wirkt sehr edel und die silber-blaue Variante mit dem klangvollen Titel Icon Performance erinnert an die besonders sportlichen Yamaha SP-Modelle.

Die Yamaha Tracer GT+ unterscheidet sich nicht nur optisch von ihren preiswerteren Schwestern. Sie ist mit dem besten Display ausgestattet, das Yamaha je gebaut hat. Das 7 Zoll grosse TFT-Farbdisplay ist sehr übersichtlich und immer gut ablesbar. Ausserdem verfügt es über eine Vollkartennavigation - wirklich top.

Zusätzlich wurde die Yamaha Tracer 9 GT+ mit einem Radarsystem ausgestattet, das den Abstandstempomaten regelt und bei Notbremsungen unterstützend eingreift.

Da eine detaillierte Beschreibung dieser Systeme den Rahmen dieses Artikels sprengen würde, verweisen wir an dieser Stelle auf unseren Fahrbericht.
 

Yamaha Tracer 7 Modelle - die Agilen

Der kleineren der beiden Tracer-Geschwister eilt oft der Ruf eines Einsteigerbikes voraus. Das können wir nur bedingt bestätigen. Zwar ist sie dank der überschaubaren Leistung des CP2-Motors, dem agilen Fahrverhalten und der moderaten Sitzhöhe eine sehr leicht zugängliche Sporttourerin, die sich gut für FahranfängerInnen eignet.

Man darf aber nicht vergessen, dass in ihr das gleiche Herz schlägt wie in der MT-07 und der Yamaha Ténéré 700. Und gerade vom beliebten Yamaha Adventurebike würde kaum jemand behaupten, dass es sich um ein Einsteigermotorrad handelt.

Erfahrene MotorradfahrerInnen sind mit dem 75 PS starken Reihenzweizylinder zügig unterwegs und können in der Regel problemlos mit stärker motorisierten Bikes in der Gruppe mithalten. Wir sehen die Tracer 7 daher weniger als Einsteigermodell, sondern eher als Ausführung mit Zweizylindermotor.

Die Yamaha Tracer 7 wird in zwei Ausstattungsvarianten angeboten: Tracer 7 und Tracer 7 GT.

Tracer 7 - alles dabei

Für unter 10’000 Franken - genauer gesagt für 9’990 Franken - bekommt man ein vollwertiges Tourenbike, das nicht nur für lange Etappen taugt, sondern auch verdammt gut aussieht. Denn die Tracer 7 ist unserer Ansicht nach auch die schönere der beiden Schwestern. Selten ist es Yamaha gelungen, das typische Markengesicht so formschön in eine Verschalung zu integrieren. Bei diesem Motorrad stimmt die Linienführung von der Frontverkleidung bis zum Rücklicht. Auch das schöne, schlanke Heck mit den schwungvollen Haltegriffen ist den Yamaha Designern wirklich perfekt gelungen.

Natürlich verfügt die Yamaha Tracer 7 nicht über die umfangreiche Ausstattung der Tracer 9, aber dafür lässt sie sich mit Leichtigkeit um die Kurven dirigieren. Vor allem in engen Spitzkehren sorgt die wendige Athletin für weit nach oben gezogene Mundwinkel.

Wer mehr über die Qualitäten und Fahreigenschaften der Tracer 7 erfahren möchte, sei auch an dieser Stelle auf unseren Fahrbericht verwiesen.
 

Tracer 7 oder Tracer 7 GT?

In diesem Fall ist der Unterschied zwischen den beiden erhältlichen Modellvarianten schnell erklärt. Die GT-Variante (Bildergalerie unten) verfügt über Hartschalenkoffer, eine Komfortsitzbank und ein grösseres Windschild. Ob diese Zusatzausstattung notwendig ist oder nicht, ist die Entscheidung jedes Einzelnen. Wir würden uns auf jeden Fall für die Tracer 7 (Bildergalerie oben) entscheiden.

Auf das grössere Windschild würden wir schon aus optischen Gründen verzichten und auch das Koffersystem ist in diesem Fall kein Muss. Da die Tracer 7 ohnehin weniger für lange Touren zu zweit geeignet ist, bietet es sich an, den Sozius-Platz für ein Soft-Gepäck-System zu nutzen. Dieses ist kostengünstiger und kann mit wenigen Handgriffen montiert bzw. demontiert werden. Ein gutes Beispiel ist das Gepäcksystem von SW-Motech, welches wir auf unserer Yamaha MT-10 verwenden.
 

Die richtige Tracer für dein Einsatzgebiet

Tracer 9 für sportliche Tagestouren
Du willst maximale Leistung und fährst voll auf den Yamaha CP3 Motor ab? Du bist oft allein und nur gelegentlich zu zweit auf Tagestouren unterwegs, auf denen du kein Gepäcksystem brauchst? Dann ist die Yamaha Tracer 9 genau das Richtige für dich. Wenn du noch den Quickshifter und einen Tankrucksack dazu bestellst, hast du alles was du brauchst.

Tracer 9 GT+ für ausgedehnte Asphaltabenteuer
Das Topmodell der Tracer Familie bietet alles, was man sich für lange Touren allein oder zu zweit wünscht. Coole Farbvarianten, Gepäcksystem, semi-aktives Fahrwerk - sogar ein vollwertiges Navigationssystem ist schon an Bord. Dazu kommt das Radarsystem, das mit dem Abstandstempomaten auf der Autobahn für mehr Fahrkomfort und mit dem Unified Brake System für mehr Sicherheit sorgt.

Manch einer wird jetzt denken: „Brauche ich nicht“, und ja, auf die radargesteuerten Features könnte man in der Tat verzichten - nicht aber auf das 7-Zoll-TFT-Farbdisplay mit integrierter Vollkartennavigation. Das ist so viel besser als das zweigeteilte Display der Tracer GT, dass wir in diesem Fall definitiv zur 1700 Franken teureren Tracer 9 GT+ raten. Für regelmässige Mehrtagestouren mit Gepäck und Sozius ist die Yamaha Tracer 9 GT+ die richtige Wahl.

Yamaha Tracer 7 – Geheimtip für Puristen
Das kommt wirklich selten vor, aber Siegerin der Herzen ist in diesem Fall ausnahmsweise das günstigste Motorrad. Erstens ist der Zweizylinder von Yamaha ein hervorragender Tourenmotor, der auch auf langen Etappen nicht ermüdet. Zweitens begeistert die Yamaha Tracer 7 immer wieder mit ihrer Agilität. Vor allem auf engen Passstrassen macht das Motorrad richtig Laune. Und drittens ist sie nicht nur besonders schön, sondern auch schön unkompliziert. Es gibt keine Fahrmodi und keine Assistenzsysteme - abgesehen vom obligatorischen ABS. Einfach Zündschlüssel umdrehen, Startknopf drücken und los geht's. Das ist Sporttouring für Puristen, die nichts anderes brauchen als Fahrtwind im Gesicht und Asphalt unter den Reifen.

Weitere Informationen und technische Daten zu den Yamaha Sport Touring Bikes finden sich wie gewohnt auf yamaha-motor.ch.