
Korsika – Tour de Cap Corse
4. Juli 2024
Korsika – zum Lac de Calacuccia
4. Juli 2024Abwechslungsreicher Mix aus Asphalt- und Schotterpassagen
Diese Tour von Casanova nach Porto Vecchio ist ideal für Reiseenduro-FahrerInnen. Die Strecke verläuft überwiegend auf asphaltierten Strassen, wird aber durch zwei Schotterpassagen aufgelockert, die jedoch problemlos umfahren werden können.
Ich bin die Tour im Mai 2024 gefahren. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Streckenabschnitte legal befahrbar und in gutem Zustand. Allerdings sind sie zumindest in der Vorsaison auch ziemlich menschenleer. Aus Sicherheitsgründen empfehle ich daher, die Strecke möglichst in der Gruppe zu befahren.
Start auf vermeintlichen Schweizer Passstrassen
Ich beginne die Tour in Casanova. Kurz darauf führt mich die Route auf eine Passstrasse, auf der ich mich als Schweizer auf Anhieb heimisch fühle. Die mit Kehren gespickte Asphaltstrecke schlängelt sich elegant den Hang hinauf und lässt mich schnell an Höhe gewinnen. Oben angekommen erreiche ich Vivario, wo die Route bei einem Parkplatz nach links abbiegt. An diesem Parkplatz besteht die Möglichkeit, auf eine etwa drei Kilometer lange Schotterpiste abzubiegen, die parallel zur Landstrasse verläuft. Da die Auffahrt recht steil ist und es am Vortag geregnet hat, verzichte ich auf dieses kurze Stück und die gute Chance, mich auf dem groben, nassen Schotter vor zahlreichen Zuschauern in den Dreck zu legen und wähle den asphaltierten „Chickenway“.
Erster Abstecher ins Gelände
Nach etwa 10 Kilometern Fahrt auf kurvenreicher Landstrasse erreiche ich den ersten „Offroad-Abschnitt“. Dabei handelt es sich um die anspruchsvollere der beiden Sektionen. Obwohl ich kein besonders geübter Endurofahrer bin, kann ich den Streckenteil gut bewältigen. Es gibt aber schon einige knackige Passagen, die etwas mehr Konzentration erfordern. Vor allem wegen der tiefen Auswaschungen, die den Schwierigkeitsgrad auf einigen Teilstücken doch merklich erhöhen.
Mit etwas Erfahrung und einer beherzten Gashand ist die Schotterpiste, die in Ghisoni wieder in die Strasse mündet, aber auch für weniger geübte Offroad-Piloten zu bewältigen. Erfahrene AdventurebikefahrerInnen werden mit diesem Abschnitt keine Probleme haben. Der Schwierigkeitsgrad der Strecke kann insgesamt als leicht eingestuft werden.
Weiter durchs Kurvenparadies
Von hier bis Quenza erwarten mich knapp 80 Kilometer feinste kurvenreiche Landstrasse. Die allerdings hin und wieder mit Sand und/oder Schweinen auf dem Asphalt für unliebsame Überraschungen sorgt. Deshalb ist es ratsam, den Kurvenrausch mit Mass zu geniessen und entsprechende Vorsicht walten zu lassen.
Übrigens: Wer sich online über weitere Möglichkeiten zum Fahren abseits befestigter Wege informiert, wird vielleicht eine Strecke finden, die 17 Kilometer hinter Ghisoni beim Camping U Valdo abzweigt und bis nach Zicavo führt. Leider ist diese inzwischen mit einem Fahrverbot für motorisierte Fahrzeuge beschildert und ohne Sondergenehmigung nicht mehr legal befahrbar.
Das beste kommt zum Schluss
In Quenza erwartet mich die zweite Passage die über unbefestigte Wege führt. Hier von Offroad zu sprechen wäre eine masslose Übertreibung. Diese Sektion kann mit jedem Adventurebike auch von EinsteigerInnen problemlos gefahren werden. Bei trockenen Bedingungen ist dieser Abschnitt selbst mit Strassenbereifung keine grosse Herausforderung. Langeweile kommt hier aber trotzdem nie auf.
Die ersten Kilometer sind übersäät mit schönen Ausblicken in die saftig grün überwachsene Umgebung sowie zahlreichen Wasserdurchfahrten. Eine davon ist etwas länger und führt über einen kleinen Wasserfall - ein traumhaftes Fotomotiv. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Auf der linken Seite der Passage wird das Wasser plötzlich tiefer. Da sollte man besser nicht reinfallen.
Nach ungefähr zwei Drittel der Sektion überquere ich kurz die Landstrasse und biege in die darauf folgende Waldautobahn ab. Die folgenden Kilometer führt über eine breite, ebene und übersichtliche Waldstrasse auf der man unweigerlich dazu verleitet wird, mal etwas am Gaskabel zu ziehen. Mit einem breiten Grinsen unter dem Helm erreiche ich wenig später wieder die Strasse, die mich am Stausee „Barrage De l’Ospedale“ vorbei, im gewohnt kurvigen Geläuf bis hinunter nach Porto Vecchio führt.
moto-lifestyle.ch Reisetipps
Wir haben jedoch auch einige eigene Tipps für die Reiseplanung und -vorbereitung gesammelt und zusammengestellt. Im separaten Artikel zu diesem Thema findet ihr nützliche Informationen über Routenplanung, Buchung von Fähre und Unterkunft, Navigation und vieles mehr:
Navigationsdaten
Den GPX-Track steht unter dem folgenden Link zum Download zur Verfügung:
GPX-Track Casanova - Porto-Vecchio
Für die Navigation empfehlen wir die App OsmAnd. Diese ist für iOS und Android erhältlich.
Die reine Asphalt-Variante der Tour inkl. GPX Export findet ihr auf Calimoto:
Yamaha Ténéré 700 Extreme / Explore
Mit der Yamaha Ténéré 700 Extreme ist man für diese Tour und viele weitere Abenteuer bestens grüstet. Das geländetauglichste Adventure-Bike von Yamaha bietet jede Menge Reserven im Offroadbereich und lässt sich aufgrund des geringen Gewichts leicht über unbefestigte Wege dirigieren. Dank des straff abgestimmten Fahrwerks bleibt die Ténéré 700 Extreme auch auf Asphalt in der Spur und ist erstaunlich sportlich zu bewegen.
Wer häufiger auf Asphalt unterwegs ist und/oder eine etwas tiefere Sitzposition bevorzugt, greift zur strassenorientierteren Schwester, der Yamaha Ténéré 700 Explore. Diese verfügt bereits ab Werk über Kofferhalter und bietet mit 200 Millimetern Federweg noch genügend Reserven für Ausflüge ins Gelände.
Dainese Carve Master 3
Das Sporttouring-Kombi macht auch auf dem Adventure-Bike eine gute Figur. Dank der fest eingebauten GoreTex Wassersperre bleibt man selbst bei schlechtem Wetter und Wasserdurchfahrten trocken. Gleiches gilt dank der zahlreichen, grosszügig dimensionierten Belüftungsöffnungen an Jacke und Hose auch bei hohen Temperaturen und Sonnenschein.
Mit entsprechender Unterbekleidung oder dem hochwertigen, herausnehmbaren Innenfutter schützt das Dainese Carve Master 3 zudem zuverlässig vor Kälte. Wir haben das Motorradkombi im Winter getestet und waren damit bei Temperaturen um den Gefrierpunkt unterwegs.
Ausführliche Informationen dazu findet ihr in unserem Testbericht: Dainese Carve Master 3 - Sporttouring Kombi im Härtetest.